Endoskopie heute 2009; 22 - P22
DOI: 10.1055/s-0029-1216010

Endoskopische Therapie des Buried Bumper Syndroms

S Schweizer 1, A Rosenbaum 1, P Traber 1, C Mairhofer 1, H Richter 1, D Schilling 1
  • 1Diakoniekrankenhaus Mannheim GmbH, Medizinische Klinik II/Gastroenterologie, Mannheim, Germany

Einleitung: Das Buried Bumper Syndrom ist eine der seltenen Langzeitkomplikationen der endoskopischen perkutanen Gastrostomie (PEG). Eigentlich handelt es sich hierbei um einen Pflegefehler der PEG-Sonde, die in die Magenwand einwächst, weil sie nicht regelmässig mobilisiert wird. Dieses Einwachsen führt letztlich zur Sondendysfunktion. Hierbei handelt es sich um eine Mukosaüberwucherung der inneren Haltplatte der PEG Sonde, welche in der Folge zu einer Dysfunktion der Sonde führt.

Methode: Wir erfassten von Januar 2006 an über die Datenbank unserer Endoskopieabteilung konsekutiv alle Patienten, bei denen ein Buried Bumper Syndrom diagnostiziert wurde. Es wurden klinische sowie prozedurenabhängigen Daten systematisch erfasst und ausgewertet.

Ergebnisse: Bei insgesamt 14 Patienten im Alter zwischen 55–93 Jahren mit langzeitiger Versorgung mittels PEG Sonde zeigte sich als Ursache der PEG Dysfunkion ein Buried Bumper Syndrom. In allen Fällen konnte eine erfolgreiche Entfernung der PEG Sonde mittels endoskopischer Therapie erfolgen. Hierzu benötigten wir zwischen 1–3 Sitzungen. In 5 Fällen gelang ein einzeitiges Vorgehen, wobei die Entfernung der alten PEG und eine PEG-Neuanlage parallel vorgenommen wurden. In allen Fällen konnte eine Entfernung der Halteplatte mittels Nadelmesser, Papillotom oder Diathermieschlinge erreicht werden. Als Sedierung wurde jeweils eine Kurznarkose mittels Propofol gegeben, nur zweimalig war eine Intubationsnarkose von Nöten. Als größte Komplikation manifestierte sich bei allen Eingriffen lediglich eine periinterventionelle Blutung welche ebenfalls endoskopisch gestillt werden konnte. Auf eine chirurgische Intervention konnte komplett verzichtet werden.

Zusammenfassung: Das Buried Bumper Syndrom ist eine seltene Komplikation der Langzeittherapie mittels PEG-Sonde. Neben der invasiven chirurgischen Entfernung der PEG-Sonde tritt die interventionelle Endoskopie immer mehr in den Vordergrund. Die hier dargestellte Fallsamlung zeigt, dass die endoskopische Entfernung der PEG-Sonde bei Buried Bumper Syndrom eine schonende und sichere Therapieoption ohne große Komplikationen ist.