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DOI: 10.1055/s-0029-1221881
Der FGFR4 Gly388Arg Polymorphismus – eine mögliche gemeinsame Grundlage von Krebs und Typ 2 Diabetes
Fragestellung: Der Gly388Arg Polymorphismus im fibroblast growth factor Rezeptor 4 (FGFR4) – Gen stellt einen Risikofaktor für ein kürzeres krankheitsfreies Intervall, für einen schnelleren Fortschritt und eine Resistenz in der Therapie von Kolon- und Mammakarzinomen dar. Da FGFR4 am Gallensäuren- und FGF15/19– Signalling beteiligt ist und Leberfett und Insulinresistenz in Nagetieren reguliert, untersuchten wir, ob es einen Zusammenhang des Gly388Arg mit Leberfett, Insulinresistenz und Typ 2 Diabetes beim Menschen gibt.
Methodik: Bei 170 nicht diabetischen Teilnehmern unserer TULIP Lebensstilinterventionsstudie und 176 Japanern mit Typ 2 Diabetes wurden das Leber- und intramyozelluläre Fett mittels Kernspinspektroskopie und das Ganzkörper- und viszerale Fett mittels Kernspintomografie gemessen. Die Insulinsensitivität wurde während eines zweistündigen oralen Glukosetoleranztestes bestimmt bzw. mit dem HOMA-IR Index berechnet. Der mögliche Zusammenhang des Polymorphismus mit Typ 2 Diabetes wurde bei 5017 Finnen untersucht.
Ergebnisse: Bei den Deutschen Trägern des seltenen 388Arg Allels fielen das Leberfett und die Insulinresistenz nach einer Beobachtungszeit von 9 Monaten weniger stark als bei den 388Gly Homozygoten ab (p≤0,007). In der Japanischen Population waren Träger des 388Arg Allels mehr insulinresistent (p=0,012) und hatten einen höheren Leberfettgehalt (p=0,060) als 388Gly Homozygote. In der Finnischen Population wiesen Träger des 388Arg Allels ein höheres Risiko, einen Typ 2 Diabetes zu entwickeln, auf (Odds Ratio: 1,21; 95% Konfidenzintervall: 1,035–1,418, p=0,017).
Schlussfolgerung: Der Gly388Arg im FGFR4 ist mit Leberfett, Insulinresistenz und Typ 2 Diabetes assoziiert. Dies deutet darauf hin, dass FGFR4 einen Link für das oft beschriebene gemeinsame Auftreten von Krebs und Typ 2 Diabetes darstellt.