Diabetologie und Stoffwechsel 2009; 4 - P_217
DOI: 10.1055/s-0029-1222021

Die Qualität neuer Instrumente zur Erfassung der erkrankungsbezogenen Lebensqualität von Kindern und Jugendlichen mit Diabetes mellitus Typ1- Validierungsstudie zu zwei Fragebögen

S Milek 1, A Höhne 1, M Landenberger 1
  • 1Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Medizinische Fakultät, Halle (Saale), Germany

Methodik: Die Validierung zweier Fragebögen zur Erfassung der erkrankungsbezogenen Lebensqualität ist Gegenstand einer multizentrischen Studie. An 8 Behandlungszentren wurden insgesamt N=426 Patienten einbezogen werden. Die Validierung erfolgte auch unter Berücksichtigung psychosozialer Aspekte und somatischer Parameter (Diabetesdauer, Stoffwechselgüte, Gewicht, Familiensituation, Geschlecht und Therapieform) erhoben werden. Das Alter der Patienten lag zwischen 7 und 16 Jahren. Für die Validierung wurden 2 Altersgruppen gebildet (AG: 7–12 Jahre- N=237 und AG: 13–16 Jahre- N=189). Die Diabetesdauer betrug in der AG 7–12 Jahre 53,5±30,6 Monate- in der AG 13–16 Jahre 73,1±43,9. Der HbA1c lag in der AG 7–12 bei 7,8±1,2%- in der AG 13–16 bei 8,7±2,1% und der BMI lag in der AG 7–12 bei 18,4±2,7 und in der AG 13–16 bei 22,2±3,6.

Ergebnisse: Die interne Konsistenz für die Einzelskalen im Fragebogen „Melli-Kids“ (AG 7–12 Jahre) lag zwischen 0,64 und 0,77, und für den „Melli-Teen“ (AG 13–16 Jahre) zwischen 0,67 und 0,88. Nach Itemselektion auf Basis der Trennschärfekeoffizienten wurde keine erneute Berechnung des Cronbachs a vorgenommen, da jeweils alle Items in die Faktorenanalyse eingeflossen sind.

Zusätzlich wurde eine inhaltliche Auswertung der Fragebögen durchgeführt. Für beide Altersgruppen ergaben sich nach verschiedenen Skalen unterschiedliche Einschränkungen in der erkrankungsbezogenen Lebensqualität in verschiedenen Skalen ergab. Die somatischen Faktoren (Diabetesdauer, Stoffwechselgüte und Gewicht) erwiesen sich in ihrer Bedeutung für die Prädikation der erkrankungsbezogenen Lebensqualität als unterschiedlich ausgeprägt. Bei den Jugendlichen zeigten sich hier signifikante Effekte.

Schlussfolgerungen: Mit den Fragebögen „Melli-Kids“ und „Melli-Teens“ sind Messinstrumente mit hoher Akzeptanz der Patienten entstanden, die als wertvolle Hinweise zur Unterstützung im Bahandlungssetting fungieren können, weil sie zur Beurteilung von Behandlungsmaßnahmen gerade auch die subjektive Patientenperspektive erfassen.