Psychiatrie und Psychotherapie up2date 2010; 4(02): 109-122
DOI: 10.1055/s-0029-1223405
Störungsübergreifende Themen und Methoden

Forensik: Begutachtung in der Sozial- und Versicherungsmedizin

Harald Dressing
,
Klaus Foerster
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Kernaussagen

Der psychiatrisch-psychotherapeutische Sachverständige hat vielfältige Aufgaben bei der Begutachtung im Bereich des Sozialrechts und der Versicherungsmedizin. Eine Grundlage bilden die rechtlichen Rahmenbedingungen, dabei ist eine grundsätzliche professionelle Vorgehensweise des psychiatrischen Sachverständigen wichtig.

Techniken zur Abgrenzung von Beschwerden, die ein Proband in der Explorationssituation vorträgt, sind bedeutend, um tatsächliche Beschwerden von Aggravation und Simulation unterscheiden zu können.

Die sozialmedizinische Begutachtung im Bereich der gesetzlichen Rentenversicherung und der gesetzlichen Unfallversicherung wird in der Praxis sehr häufig angefordert.

Das konkrete gutachtliche Vorgehen kann man am Beispiel der Begutachtung der posttraumatischen Belastungsstörung und der somatoformen Schmerzstörung nachvollziehen. Bei der Begutachtung darf der subjektive Beschwerdevortrag eines Probanden nicht mit psychopathologischen Symptomen oder einer Diagnose gleichgesetzt werden. Die wichtigste und schwierigste Aufgabe des Gutachters ist es, abschließend die erhobenen Befunde in eine sozialmedizinische Leistungseinschätzung gemäß der Beweisfragen umzusetzen.



Publication History

Publication Date:
29 December 2009 (online)

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