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DOI: 10.1055/s-0029-1242066
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
Beitrag zum Titelbild - Sonografische Befunde der Amiodaron-induzierten Hypothyreose im Neugeborenenalter
Titel Page - Ultrasound Findings in Newborns with Amiodarone-Induced HypothyroidismPublication History
Publication Date:
19 October 2009 (online)

Einführung
Amiodaron gehört zu den Klasse-III-Antiarrhythmika und ist ein wirksames Medikament zur Behandlung von atrialen und ventrikulären Arrhythmien (Mikosch P. Wien Med Wochenschr 2008; 158: 29–35). Zunehmend häufiger wird Amiodaron auch im Kindesalter eingesetzt. Neben den effektiven antiarrhythmischen Eigenschaften zeigt Amiodaron jedoch eine Reihe extrakardialer Nebenwirkungen, wie beispielsweise eine interstitielle Pneumopathie, eine erhöhte Photosensibilität der Haut oder eine Korneopathie.
Darüberhinaus tritt bei einem Großteil der mit Amiodaron therapierten erwachsenen Patienten eine Schilddrüsendysfunktion auf, welche sich in Form einer Hypo– aber auch einer Hyperthyreose äußern kann (Basaria S et al. Am J Med2005; 118: 706–714). Eine Form davon, die Amiodaron-induzierte Hypothyreose (AIH), ist die bei Neugeborenen und Kindern am häufigsten beschriebene Form einer Amiodaron-assoziierten Schilddrüsennebenwirkung. Die Hypothyreose wird u.a. durch den sehr hohen Jodanteil des Amiodaron verursacht, wodurch es zur passageren Inhibierung der Jodaufnahme und Hormonsynthese (Wolff-Chaikoff-Effekt) mit Erniedrigung von Thyroxin kommen kann (Niinikoski H et al. Acta Paediatr 2007; 96: 773–774).
Die Diagnose einer AIH wird anhand laborchemischer Parameter (TSH, fT3, fT4, Schilddrüsenantikörper) gestellt. Sonografisch kann in den meisten Fällen eine Struma, eventuell mit Hyperperfusion, nachgewiesen werden (Mikosch P. Wien Med Wochenschr 2008; 158: 29–35).
Wir berichten im Folgenden über sonografische Befunde der Schilddrüse bei einem Neugeborenen mit einem Vitium cordis, welches wegen Tachykardien mit Amiodaron behandelt wurde.