RSS-Feed abonnieren
DOI: 10.1055/s-0029-1242077
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
Kommt wissenschaftlicher Nachwuchs?
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
14. Oktober 2009 (online)
In Zeiten der evidenzbasierten Medizin zählt der wissenschaftliche Nachweis der Effizienz einer Untersuchungsmethode. Erfahrungswissen ist interessant, aber anscheinend irrelevant. Es rächt sich jetzt, dass in den Pionierjahren der Sonografie vieles schön und zutreffend beschrieben wurde, aber wissenschaftlich zu wenig geprüft wurde.
Prof. Dr. Gebhard Mathis
Wie sieht es bei den wissenschaftlichen Beiträgen zum Dreiländertreffen in den letzten Jahren aus? Die Gesamtsumme ist in etwa gleich, schwankt etwas durch den gleichzeitigen EUROSON mit Beiträgen aus anderen Ländern. In Deutschland stammen fast alle Beiträge zur Abdomensonografie aus dem Kreis der Seminarleiter. Unterstützen die Österreichischen Kursleiter die junge Wissenschaft ausreichend?
Die ÖGUM hat zur Förderung junger KollegInnen seit dem Dreiländertreffen 2003 unter dem Motto "Bühne frei für die junge Wissenschaft" Erstautoren unter 35 Jahren freien Eintritt gewährt. Anschließend wurde der ÖGUM-Preis für publizierte Arbeiten in einen Förderpreis umgewandelt, bei dem auch Projekte unterstützt werden sollen, sozusagen als Starthilfe für eine Studie. Mit sehr mäßigem Erfolg. Denn bis 2008 erfolgte keine Einreichung. Heuer wurden 3 Anträge gestellt. Nach Begutachtung ausländischer Experten wird der Preis beim DLT in Salzburg vergeben. Ein weiterer Silberstreif am Horizont ist Zunahme an wissenschaftlichen Arbeiten aus österreichischer Feder bei Ultraschall 2009.
Da sich die Sonografie in den verschiedenen Fachdisziplinen etabliert hat, werden Arbeiten zunächst in fachspezifischen Kongressen präsentiert und dann in den entsprechenden Zeitschriften publiziert, obwohl unsere Zeitschrift "Ultraschall in der Medizin" einen mehr als passablen Impactfaktor von 2,394 bietet. Auf den Jahrestagungen der Österreichischen Gesellschaft für Gastroenterologie und Hepatologie tut sich allerdings wenig in Bezug auf Ultraschall.
Im Stress des täglichen Spitalsbetriebs fehlt die Zeit für große Studien. Dennoch können effiziente Multicenter-Studien mit schlanken Protokollen auch an mittleren und kleineren Krankenhäusern durchgeführt werden, wie die TUSPE und die DEGUM-Studie zur Kontrastmittelsonografie von Leberherden zeigen. Eine aktuelle Einladung wäre die Multicenterstudie zur "Sonografischen Diagnostik der Pneumonie".
Mit herzlichen Grüßen
Prof. Dr. Gebhard Mathis
ÖGUM-Präsident