Z Orthop Unfall 2010; 148(4): 466-470
DOI: 10.1055/s-0030-1249792
Aus- und Weiterbildung

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Die operative Weiterbildung an deutschen orthopädischen und traumatologischen Kliniken

Surgical Training in Orthopaedic and Trauma Departments in GermanyC. Lüring1 , M. Tingart1 , J. Beckmann1 , J. Grifka1 , H. Bäthis2
  • 1Orthopädische Klinik, Universität Regensburg, Asklepios Klinikum Bad Abbach
  • 2Unfallchirurgische Klinik, Klinikum Köln-Merheim
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
23. April 2010 (online)

Zusammenfassung

Studienziel: Die operative Weiterbildung in chirurgischen Fächern wird in Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern noch stiefmütterlich behandelt. Es gibt für den orthopädisch-traumatologischen Sektor im Gegensatz zur Schweiz und Dänemark nur unzureichende Curricula, die festschreiben, zu welchem Zeitpunkt ein Assistenzarzt in Weiterbildung welche operativen Eingriffe absolviert haben sollte. Es war Ziel der vorliegenden Studie, einen Eindruck davon zu bekommen, wie sich das Verhältnis der Operateure hinsichtlich ihres Weiterbildungsstands für die Operationen Schulterarthroskopie, Kniearthroskopie und Kniegelenksendoprothetik aufteilt. Material und Methode: Anhand von Fragebögen, die an orthopädisch-traumatologische Kliniken versandt wurden, wurde der prozentuale Anteil von Operateuren mit unterschiedlichem Weiterbildungsstand erfasst, die arthroskopische Eingriffe am Kniegelenk und der Schulter sowie Implantationen von Kniegelenksendoprothesen durchführten. Ergebnisse: Anhand der retrospektiven Daten konnten insgesamt 35 654 Kniearthroskopien erfasst werden, die im Durchschnitt in 49,4 % von Chef-/Oberärzten, in 27,6 % von Fachärzten und in 26,9 % von Ärzten in der Weiterbildung operiert wurden. Darüber hinaus wurden 30 642 Schulterarthroskopien erfasst, die in 78,4 % von Chef-/Oberärzten, in 18,3 % von Fachärzten und in 6,9 % von Ärzten in der Weiterbildung operiert wurden. Insgesamt 31 138 Knieprothesen wurden erfasst, die in 80 % von Chef-/Oberärzten, in 14 % von Fachärzten und in 7 % von Ärzten in der Weiterbildung operiert wurden. Schlussfolgerung: Nach Auswertung der vorliegenden Daten lässt sich festhalten, dass die operative Weiterbildung in der Orthopädie und Traumatologie für die untersuchten Eingriffe verbesserungswürdig ist. Weitere Verbesserungen der Weiterbildung sind erforderlich, um eine transparente, abschätzbare Weiterbildung zu gewährleisten.

Abstract

Aim: Training in surgical skills is not at its best in German hospitals in comparison to other countries. There is no detailed curriculum describing which operations a resident has to learn at which stage of his training as in Switzerland or Denmark. We aimed to find out how many typical operations are performed by trainees/residents in orthopaedic surgery. Method: We performed a survey at Orthopeadic and Trauma Departments in Germany to measure the percentage of operations (knee arthroscopies, shoulder arthroscopies and knee arthroplasties) which are performed by trainees and residents. Results: Retrospective data were evaluated. Out of 35 654 knee arthroscopies, 49.4 % were performed by the head of department or senior consultants, 27.6 % by junior consultants and 26.9 % by trainees. A total of 30 642 shoulder arthroscopies was analysed. 78.4 % were operated on by the head of department or senior consultants, 18.3 % by junior consultants and 6.9 % by trainees. We evaluated 31 138 knee arthroplasties, 80 % were operated by the the head of department or senior consultants, 14 % by junior consultants and 7 % by trainees. Conclusion: Surgical training is still not at its best for trainees. Further improvement is necessary to create a transparent training environment for younger surgeons.

Literatur

PD Dr. Christian Lüring

Orthopädische Klinik
Universität Regensburg
Asklepios Klinikum

Kaiser-Karl-V.-Allee 3

93077 Bad Abbach

eMail: c_luering@yahoo.de