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DOI: 10.1055/s-0030-1253890
Wirkung von Metformin zur Nacht im Vergleich zu Metformin beim Abendessen auf die Blutzuckereinstellung bei Typ-2-diabetischen Patienten mit intensivierter Insulintherapie
Fragestellung: Metformin hat nur eine kurze Plasmahalbwertszeit von 1,5–3 Stunden. Folgerichtig gibt es anekdotische Hinweise darauf, dass die Einnahme von Metformin zur Nacht die Blutzuckerkontrolle gegenüber der üblichen Einnahme beim Abendessen verbessern könnte.
Methodik: Wir überprüften bei 35 adipösen, zusätzlich zu Insulin mit einer zweimal täglichen Gabe von Metformin behandelten Typ-2-diabetischen Patienten (18 Frauen, 17Männer, Alter: 58±2 Jahre [Mittelwert±SEM], body mass index: 35,3±1,1kg/m2, Diabetesdauer: 7±1 Jahre, Tagesdosis von Metformin: 1470±90mg/Tag) in einer randomisierten, offenen Vergleichsbeobachtung im Rahmen der Einstellung auf eine intensivierte Insulintherapie, ob sich die Blutzuckereinstellung im 6-Punkte-24-Stundenprofil bei Einnahme der zweiten Dosis von Metformin zur Nacht (22 Uhr) von der bei Einnahme beim Abendessen (18 Uhr) unterscheidet.
Ergebnisse: Metformin zur Nacht senkt gegenüber Metformin beim Abendessen den mittleren Blutzucker des 6-Punkte-24-Stundenprofils von 128±5 auf 117±4mg/dl (p<0,05). Blutzucker-Nüchternwert und 3-Uhr-Nachtwert werden um 18±5mg/dl (p<0,05) bzw. 24±4mg/dl (p<0,01) gesenkt. Die Insulin-Tagesdosis bleibt unbeeinflusst (36±6 bzw. 37±5 E/Tag).
Schlussfolgerungen: Metformin zur Nacht könnte tatsächlich – zumindest bei Typ-2-diabetischen Patienten mit einer intensivierten Insulintherapie – gegenüber der üblichen Einnahme von Metformin beim Abendessen die Blutzuckerkontrolle verbessern.