Orthopädie und Unfallchirurgie up2date 2011; 6(1): 3-15
DOI: 10.1055/s-0030-1256170
Grundlagen

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Das Prinzip der winkelstabilen Platte – eine kritische Bewertung

L.  Claes1
  • 1Institut für Unfallchirurgische Forschung und Biomechanik, Universität Ulm
Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
10. Februar 2011 (online)

Preview

Der Wunsch nach einer gewebeschonenden und im metaphysären und osteoporotischen Knochen besser belastbaren Osteosynthese hat in den letzten Jahren zur Entwicklung von winkelstabilen Osteosyntheseplatten geführt, die in minimalinvasiver Technik eingesetzt werden können. Die winkelstabile Osteosynthese verzichtet bei diaphysären und metaphysären Frakturen auf eine genaue Reposition der Fragmente und eine Stabilisierung über Kompression und strebt eine flexible Fixation mit interfragmentären Bewegungen an, die eine Kallusheilung stimulieren soll. Die neuen winkelstabilen Plattensysteme erfordern eine veränderte Operationstechnik, aber auch Verständnis für die anderen biomechanischen Bedingungen und veränderten Knochenheilungsvorgänge. Für den Chirurgen gibt es im Vergleich zur Kompressionsosteosynthese mehr Möglichkeiten, die biomechanischen Eigenschaften der Osteosynthese zu beeinflussen und mögliche Überlastungen von Implantaten zu vermeiden. Die Komplikationsraten mit der neuen Technik zeigen jedoch, dass noch nicht alle Probleme mit kritischen Fraktursituationen gelöst sind und dass das Wissen um die biomechanischen Bedingungen der winkelstabilen Plattenosteosynthese wichtige Voraussetzungen für das Gelingen der neuen Osteosynthesetechnik sind.

Literatur

Prof. Dr. Lutz Claes

Institut für Unfallchirurgische Forschung und Biomechanik
Universitätsklinikum Ulm

Helmholzstr.14
89081Ulm

Telefon: 0731/50055301

Fax: 0731/50055302

eMail: lutz.claes@uni-ulm.de