Gastroenterologie up2date 2011; 7(4): 244-246
DOI: 10.1055/s-0030-1256966
Klinisch-pathologische Konferenz

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Akute Bolusobstruktion als Erstmanifestation einer eosinophilen Ösophagitis

Helmut  Neumann, Michael  Vieth
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Publication Date:
21 December 2011 (online)

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Einleitung

Die eosinophile Ösophagitis ist eine chronische Entzündung der Speiseröhre, die durch eine dichte Infiltration der Ösophagusschleimhaut mit eosinophilen Granulozyten charakterisiert ist, in Kombination mit ösophagealen Symptomen auftritt und keine Besserung unter Einnahme von Protonenpumpeninhibitoren zeigt [1]. Die Erkrankung wird seit einigen Jahren mit zunehmender Prävalenz diagnostiziert und zeigt eine Prädilektion für das männliche Geschlecht, wobei meist junge Männer von der Erkrankung betroffen sind. Allgemein wird die Prävalenz mit 30 – 40 Patienten/100 000 Einwohner angegeben. Interessanterweise findet sich bei den meisten Patienten auch eine Assoziation zur atopischen Diathese [2]. Lifestyle-Faktoren scheinen in der Pathogenese der eosinophilen Ösophagitis eine entscheidende Rolle zu spielen, da die Erkrankung bisher in Entwicklungsländern noch nicht diagnostiziert wurde. Pathophysiologisch wird gegenwärtig eine TH2-Immunantwort postuliert (allergieartige Entzündung) wobei noch unklar ist, ob die triggernden Allergene peroral oder inhalativ aufgenommen werden [3].