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DOI: 10.1055/s-0030-1267424
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart ˙ New York
Psychologische Begleitung in der Palliativmedizin – Umgang mit Angst, Traurigkeit und Hilflosigkeit
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
04. Oktober 2010 (online)
Die Palliativstation in Stade wurde 1991 im Rahmen des Modellversuchs "Palliativeinheit" des Bundesministeriums für Gesundheit mit 10 Betten im heutigen Medizinischen Versorgungszentrum "Klinik Dr. Hancken GmbH" eröffnet. Das Behandlungsteam von Ärzten und Pflegekräften mit den erforderlichen Zusatzqualifikationen wird ergänzt durch Psychologen, Sozialarbeiter und Physiotherapeuten und betreut im Durchschnitt 300 Palliativpatienten im Jahr mit fast ausschließlich onkologischen Erkrankungen.
Im Modellversuch "Palliativeinheit" wurde das Ziel der Palliativmedizin wie folgt definiert: "Ziel der palliativen Therapie ist die Linderung der Beschwerden, um die Lebensqualität der Erkrankten zu verbessern und ihre physische und psychische Stabilität so lange wie möglich zu erhalten" [1]. "Lebensqualität" ist als "multidimensionales Konstrukt" zu verstehen, "das die subjektive Bewertung seelischen, körperlichen und sozialen Erlebens enthält, bezogen auf einen definierten Zeitraum" [2]. Die Dimensionen subjektiven Erlebens (physisch, psychisch, sozial) lassen sich in spezifische Aspekte unterteilen, die als empirische Kriterien für Therapieeffekte ausgewählt werden können. In der psychischen Dimension sind dies zum Beispiel Angst, Depression, Compliance und subjektives Wohlbefinden. Diese Aspekte sind auch in der Palliativmedizin wichtige Themen der psychologischen Begleitung. Darum werden sie im Folgenden näher erläutert. Einen empirischen Beleg für die Bedeutung dieser Aspekte bei Palliativpatienten zeigen die Ergebnisse der "Psychoonkologischen Basisdokumentation", die als Zusatzmodul mit der bundesweiten Hospiz- und Palliativerhebung durchgeführt wurde.
Literatur
- 01 Bundesministerium für Gesundheit (Hrsg.). Modellprogramm zur Verbesserung der Versorgung Krebskranker - Palliativeinheiten. Schriftenreihe des Bundesministeriums für Gesundheit, Band 95, Baden-Baden 1997 - vgl. auch die ausführlichere Definition der WHO in: National cancer control programmes: policies and managerial guidelines, 2nd ed. Geneva: World Health Organization; 2002
- 02 Schwarz R (†) , Bernhard J , Flechtner H , Küchler Th , Hürny Ch (Hrsg.). Lebensqualität in der Onkologie. Aktuelle Onkologie, Bd. 63. München: Zuckschwerdt; 1991: 146
- 03 Radbruch L , Nauck F , Fuchs M , Neuwöhner K , Schulenberg D , Lindena G . What is palliative care in Germany? Results from a representative survey. J Pain Symptom Manage. 2002; 23 471-483
- 04 Herschbach P , Book K , Brandl T , Keller M , Lindena G , Neuwöhner K , Marten-Mittag B . Psychological distress in cancer patients assessed with an expert rating scale. Br J Cancer. 2008; 99 37-43
- 05 Kerekjarto M von (†) Begleitung sterbender Krebspatienten. In: Klußmann R , Emmerich B , (Hrsg.) Der Krebskranke. Psychosomatische Medizin im interdisziplinären Gespräch, Bd. 5 Heidelberg: Springer; 1990: 102-111
Korrespondenz
Zentrum für Palliativmedizin
Klinik Dr. Hancken GmbH
Harsefelder Str. 8
21680 Stade
Fax: 04141/604178
eMail: neuwoehner@hancken.de