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DOI: 10.1055/s-0031-1283862
Deutsche Akademie für Mikrotherapie (DAfMT) – moderne bildgeführte, minimalinvasive, mikrotherapeutische, teils interdisziplinäre Therapieansätze zur klinischen Ausbildung & für die Praxis (Nachlese zum Eröffnungssymposium zu Ansatz, Zielstellung, Spektrum & Umsetzungskonzepten)
German Academy for Microtherapy (“DAfMT”) – Modern, Image-Guided, Minimally Invasive, Microtherapeutic, Partially Interdisciplinary Approaches to Treatment for Clinical Education and PracticePublikationsverlauf
Publikationsdatum:
13. Dezember 2011 (online)
Am 14.10.2011 fand in Wanzleben bei Magdeburg das Eröffnungssymposium der Deutschen Akademie für Mikrotherapie (DAfMT, Leipziger Straße 44, 39120 Magdeburg) statt. Der Begriff Mikrotherapie steht hierbei für sämtliche bildgeführte Therapien, welche als minimalinvasive Eingriffe erfolgen [1] [2] [3] [4] [5] [6] [7] [8] [9] [10] [11] [12] [13] [14]. Die DAfMT betont dabei besonders den interdisziplinären Charakter der Ausbildung und Anwendung minimalinvasiver Verfahren speziell im Bereich von Schnittpunkten verschiedener Fachdisziplinen [1] [3] [4] [5] [6] [7] [8] [10] [13]. Die Deutsche Akademie für Mikrotherapie reagiert somit auf einen zukunftsweisenden Trend der Medizin, mit dem sich die Hoffnung auf Linderung von Erkrankungen mit möglichst geringem Eingreifen in die körperliche Integrität der Betroffenen [1] [2] [3] [4] [5] [6] [7] [8] [9] [10] [11] [12] [13] [14] verbindet. Zu den Initiatoren der ersten Stunde zählen Prof. Dr. med. J. Ricke, Direktor der Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin, Prof. Dr. med. Dr. h. c. H. Lippert, Direktor der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie, sowie Prof. Dr. med. Dr. h. c. P. Malfertheiner, Direktor der Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Infektiologie, des Universitätsklinikums Magdeburg A. ö. R.
Die Deutsche Akademie für Mikrotherapie hat sich das Ziel gesetzt, die bereits erfolgreich verfügbaren mikrotherapeutischen Methoden in Fort- und Weiterbildung an möglichst viele Ärzte praxisnah heranzutragen. Es kann unmöglich richtig sein, Techniken, wie bildgeführte Tumorablationen, endoskopische Blutstillungen oder laparoskopische Tumorabtragungen Ärztinnen und Ärzten zur Verfügung zu stellen, die nach Einweisung und theoretischer Vorbereitung die Feinheiten des Handwerks dann am Patienten lernen [3] [5] [7] [15] [16]. Gegenüber anderen Ausbildungsplattformen steht hier explizit eine erkrankungszentrierte Lehre von Behandlungsalgorithmen, in die mikrotherapeutische Eingriffe verwoben sind, im Vordergrund. Besonderen Wert wird zudem auf die möglichst praxisnahe Vermittlung der dafür notwendigen Fertigkeiten gelegt in einer strukturierten und systematisierten Form. Hierzu sollen in Kleingruppen mit modernsten Geräten und in einer realitätsnahen Simulation – in aller Regel am Großtiermodell – die notwendigen mikrotherapeutischen Fertigkeiten trainiert werden. Theorie und Praxis werden an der Universitätsklinik Magdeburg, der experimentellen Fabrik der Universität Magdeburg sowie am Institute of Medical Technology and Research (IMTR) in Rottmersleben bei Magdeburg durchgeführt. Für 2012 ist eine Vielzahl unterschiedlicher Kurse geplant, welche auch auf der Homepage der Akademie unter www.dafmt.de einsehbar sind (Überblick über das aktuelle Kursprogramm, Details zu den einzelnen Kursen sowie Termine), die interdisziplinär angelegt sind und von Vertretern unterschiedlicher Fachdisziplinen gemeinsam besucht werden können. Chirurgisch gewichtete Kurse beinhalten z. B. die laparoskopische Versorgung von Ventralhernien [17] [18] [19], die Single-Port-Chirurgie [10] [13], die hypertherme intraperitoneale Chemotherapie (HIPEC) [20] sowie auch OP-Hospitationen im Bereich der minimalinvasiven Chirurgie. Andere Kurse betonen insbesondere die interdisziplinäre Herangehensweise von Erkrankungsbildern wie beispielsweise dem kolorektalen Karzinom, dem hepatozellulären Karzinom [21] [22] oder auch der portalen Hypertension.
Das Eröffnungssymposium gab einen eindrucksvollen Überblick zu den vielfältigen Möglichkeiten (Vortragsprogramm siehe Homepage der Akademie: www.dafmt.de), das ein starkes überregionales, ja bundesweites Interesse und zahlreiche „Frühbuchungen“ gefunden hat.
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Literatur
- 1 Ricke J, Thormann M, Ludewig M et al. MR-guided liver tumor ablation employing open high-field 1.0 T MRI for image-guided brachytherapy. Eur Radiol 2010; 20: 1985-1993
- 2 Botsios S, Schmidt A, Klaeffling C et al. Die endovaskuläre Behandlung von Bauchaortenaneurysmen bei älteren Patienten (80 Jahre). Zentralbl Chir 2009; 134: 325-330
- 3 Ricke J, Wust P. Computed tomography-guided brachytherapy for liver cancer. Semin Radiat Oncol 2011; 21: 287-293
- 4 Ricke J, Mohnike K, Pech M et al. Local response and impact on survival after local ablation of liver metastases from colorectal carcinoma by computed tomography-guided high-dose-rate brachytherapy. Int J Radiat Oncol Biol Phys 2010; 78: 479-485
- 5 Seidensticker R, Denecke T, Kraus P et al. Matched-Pair Comparison of Radioembolization Plus Best Supportive Care Versus Best Supportive Care Alone for Chemotherapy Refractory Liver-Dominant Colorectal Metastases. Cardiovasc Intervent Radiol 2011; Epub 29.07.11
- 6 Kube R, Lippert H, Gastinger I. Wie sicher ist die laparoskopische Cholezystektomie?. Zentralbl Chir 2009; 134: 155-158
- 7 Dudeck O, Ricke J. Advances in regional chemotherapy of the liver. Expert Opin Drug Deliv 2011; 8: 1057-1069
- 8 Reinisch A, Brandt L, Fuchs KH. Doppelt angelegte Gallenblase – Laparoskopische Cholezystektomie 17 Jahre nach konventioneller Cholezystektomie. Zentralbl Chir 2009; 134: 576-579
- 9 Tsilimparis N, Laipple A, Yousefi S et al. Stellenwert der endovaskulären Therapie bei Reeingriffen nach Ausschaltung aortoiliakaler Aneurysmata. Zentralbl Chir 2009; 134: 331-337
- 10 Back M, Nimmesgern T, Langwieler TE. Single-Port-Access-Laparoskopie: ein Überblick über die jüngste Entwicklung in der minimalinvasiven Chirurgie. Zentralbl Chir 2010; 135: 183-187
- 11 Kienz P, Austermann M, Teßarek J et al. Behandlung komplexer Aortenaneurysmen mittels fenestrierter Endoprothese – eine erste Bilanz. Zentralbl Chir 2010; 135: 427-432
- 12 Oberhuber A, Schwarz A, Hoffmann M et al. Einfluss des Verankerungsmechanismus auf Veränderungen des supra- und infrarenalen Aortensegments nach endovaskulärer Ausschaltung infrarenaler Bauchaortenaneurysmen. Zentralbl Chir 2010; 135: 433-437
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- 18 Krause H, Pötzsch S, Hass HJ et al. Ventrale Bauchwanddefekte – Darstellung der Entwicklung in Prävalenz und operativem Vorgehen anhand von Gastroschisis und Omphalozele. Zentralbl Chir 2009; 134: 524-531
- 19 Klinge U, Klink CD, Klosterhalfen B. Das „ideale“ Mesh – mehr als ein Mosquitonetz. Zentralbl Chir 2010; 135: 168-174
- 20 Lang SA, Glockzin G, Dahlke MH et al. Technik der Peritonektomie sowie der hyperthermen intraperitonealen Chemotherapie. Zentralbl Chir 2009; 134: 443-449
- 21 Neeff H, Makowiec F, Harder J et al. Leberresektion beim hepatozellulären Karzinom – Eigene Ergebnisse und Literaturübersicht. Zentralbl Chir 2009; 134: 127-135
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