Der Klinikarzt 2011; 40(06/07): 281
DOI: 10.1055/s-0031-1284732
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Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Gesundheit von Jungen und Männern – Medizin und Gesellschaft werden den Bedürfnissen nicht ausreichend gerecht

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Publication Date:
20 July 2011 (online)

 

"Ein Mann, der zu beschäftigt ist, sich um seine Gesundheit zu kümmern, ist wie ein Handwerker der keine Zeit hat, seine Werkzeuge zu pflegen", sagt ein spanisches Sprichwort. Doch es sind nicht nur die Männer selbst, die ihre Gesundheit mitunter sträflich vernachlässigen, indem sie zu viel arbeiten, sich ungesund ernähren, zu viel Alkohol trinken oder sich zu wenig bewegen. Vielmehr scheinen gesellschaftliche Umstände und fehlende oder unzureichende, auf die spezifischen Bedürfnisse des männlichen Geschlechts ausgerichtete Gesundheitsangebote wesentlich mit dafür verantwortlich zu sein, dass die Lebenserwartung der Männer der der Frauen noch immer rund fünfeinhalb Jahre hinterher hinkt. Zu diesem Schluss kommen die Autoren des ersten deutschen Männergesundheitsberichts.

Die medizinische Versorgung sowie Angebote zur Gesundheitsinformation und Vorsorge müssen sich besser an den spezifischen Bedürfnissen von Männern und Frauen orientieren. Dies gilt in besonderem Maße für psychische Erkrankungen. Denn sowohl das Gesundheitsverhalten der männlichen und weiblichen Bevölkerung als auch die Erwartungen der Gesellschaft an das jeweilige Geschlecht unterscheiden sich zum Teil erheblich.

Zu diesen Ergebnissen kommt der erste deutsche Männergesundheitsbericht, herausgegeben von der Stiftung Männergesundheit und der Deutschen Gesellschaft für Mann und Gesundheit e.V. mit Unterstützung der DKV Deutsche Krankenversicherung AG.