RSS-Feed abonnieren
DOI: 10.1055/s-0031-1297181
Krankenhaushygiene – Pilzinfektionen auf der Intensivstation
Fungal Infections in the Intensive Care UnitPublikationsverlauf
Publikationsdatum:
08. Dezember 2011 (online)
Zusammenfassung
Durch Pilze verursachte invasive Infektionen bis hin zu Sepsis haben in den letzten Jahren auf Intensivstationen stark zugenommen. Mittlerweile wird fast jede zehnte Sepsis auf Intensivstationen durch invasive Pilzinfektionen verursacht. Nicht nur hämato- onkologische oder organtransplantierte Patienten sind betroffen, sondern zunehmend auch die lange auf der Intensivstation liegenden Patienten, die über bestimmte Risikofaktoren verfügen. Die Letalität der betroffenen Patienten ist hoch. Die Diagnostik von Pilzinfektionen ist nach wie vor schwierig, eindeutige hoch sensitive und spezifische Testverfahren fehlen. Die Entscheidung zur Therapie muss häufig empirisch und so früh wie möglich getroffen werden. In den letzten Jahren konnten durch neu entwickelte Antimykotika neue Therapieoptionen geschaffen werden.
Abstract
Invasive infections through to sepsis caused by fungi in intensive care units have increased markedly in the past few years. In the mean time almost every tenth case of sepsis in the intensive care unit is the result of an invasive fungal infection. Not only hemato-oncological or organ-transplanted patients are affected but increasingly also those patients who have been under intensive care for a considerable time and who exhibit particular risk factors. The lethality among the afflicted patients is high. The diagnosis of fungal infections is still difficult; unambiguous, highly sensitive and specific test procedures are still lacking. The decision for therapy must often be made empirically and as early as possible. In the past few years newly developed antimycotic agents have opened up new options for therapy.
Kernaussagen
-
Pilzinfektionen auf Intensivstationen nehmen kontinuierlich zu. Die Letalität ist hoch.
-
Candida spp. und Aspergillus spp. sind die häufigsten Erreger einer invasiven Pilzinfektion.
-
Die Diagnostik einer Pilzinfektion ist schwierig, erfolgt in aller Regel empirisch und wird mithilfe der Ergebnisse von Klinik, radiologischen Befunden und Laboruntersuchungen gestellt. Eine Diagnosestellung nur durch Laboruntersuchungen ist kaum möglich.
-
Mit der Therapie sollte man möglichst früh beginnen. Die Auswahl der Antimykotika sollte leitliniengerecht erfolgen und die Therapie muss ausreichend lang durchgeführt werden.
-
Literaturverzeichnis
- 1 Höhl R. Pilzinfektionen in der Intensivmedizin. Krankenhaushygiene up2date 2006; 1: 153-168
- 2 Müller-Löbnitz C. Mykosen auf der Intensivstation. Expertenforum ”Invasive Fadenpilzinfektionen in der Intensivmedizin. Ein unterschätztes Problem?“ Essen, 03/2009; 27
- 3 Kappstein I. Nosokomiale Infektionen. Prävention – Labordiagnostik – Antimikrobielle Therapie. Stuttgart: Thieme; Auflage 2009. 4. 374-376
- 4 Koch S, Huenger F, Haase G, Wildberger J, Lemmen SW. Diagnostik und Therapie invasiver Pilzinfektionen auf der Intensivstation. Anaesthesist 2005; 54: 1047-1066
- 5 Pappas G, Kauffman C, Andes D et al. Clinical Practice Guidelines for the Management of Candidiasis: 2009 Update by the Infectious Diseases Society of America. Clin Infect Dis 2009; 48: 503-535