Uneingeschränkt zu Recht wird die Berücksichtigung der biologischen Eigenschaften
des Tumors für die Festlegung der adjuvanten Therapie gefordert, die im Idealfall
zielgerichtet sein sollte und eine Übertherapie vermeidet. Unabhängig von dieser berechtigten
Forderung gilt aber auch im Jahre 2012 unverändert die Aussage, dass die Anzahl der
tumorös befallenen Lymphknoten den härtesten Prognosefaktor darstellt. Bei 1–3 tumorös
befallenen Lymphknoten ist die Indikation zu einer Chemotherapie nicht zwingend obligat.
Sie wird in Abhängigkeit vom Genprofil bzw. dem immunhistologischen Profil des Tumors
(z. B. Luminal A vs. Luminal B, basal-like, normal breast like, HER2-positiv) gestellt.
Dagegen besteht Konsens, dass Patientinnen mit 4 und mehr tumorös befallenen Lymphknoten
eine moderne adjuvante Chemotherapie benötigen. Neben den anerkannten Anthrazyklin-/Taxan-haltigen
Schemata der 3. Generation müssen in dieser Hochrisikokonstellation vor dem Hintergrund
der Datenlage dosisdichte Regime bevorzugt eingesetzt werden.