1. Wie viele Jahre sollten Ihrer Meinung nach maximal zwischen der Erhebung und der Publikation von Analysen aus Primärdaten liegen?
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Kommt auf die Fragestellung an. Manche Daten werden kaum wirklich alt.
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Stehen Daten in Abhängigkeit von sozialem Wandel, sind 5 – 10 Jahre akzeptabel.
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6 – 12 Monate zwischen Abschluss der Datenerhebung und Einsendung der Veröffentlichung sind vertretbar.
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Das hängt von der Fragestellung der Studie ab.
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Wenn Erhebungszeitraum und Methodik angegeben werden, gibt es kein Verfallsdatum für Daten.
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Prinzipiell kein Verfallsdatum. Zeitraum der Datenerhebung sollte in jedem Fall genannt werden.
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Nicht mehr als 3, maximal 5 Jahre.
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5 Jahre
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Sehr abhängig von den gemessenen Parametern und Methoden. Am besten nicht mehr als 2 Jahre.
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Je schneller publiziert, desto besser. Angemessenheit an Forschungsfrage orientiert.
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10 Jahre ist eine gewisse Grenze. Als Gutachter bei alten Daten Gefühl von „2. Wahl“.
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Ohne plausiblen Grund sollten 5 Jahre nicht überschritten werden.
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Keine grundsätzliche Beschränkung, wenn das Untersuchte (z. B. ein Therapieansatz) noch aktuell ist.
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Je nach Art der Daten: Epidemiologische Daten altern relativ schnell, Inhaltsanalysen dauern evtl. mehrere Jahre.
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Kein Maximaldatum, aber Transparenz für Interpretation erforderlich.
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abhängig von Fragestellung, Datenart und Erhebungsaufwand: Spannbreite 1 Jahr bis ∞
Häufigste Nennung: 5 Jahre
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2. Welche Gründe fallen Ihnen spontan ein, die eine Publikation auch älterer Daten rechtfertigen?
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– wenn Interventionen noch aktuell
– Reanalysen mit aktuellen Methoden
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– Reanalysen mit neueren Methoden
– Detailanalysen
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– Anlegung einer neuen Fragestellung
– veränderte Analysemethode
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– wenn es keinen Grund zur Annahme gibt, Daten seien nicht mehr relevant
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– historisches Interesse
– Zeitlosigkeit bestimmter Fragestellungen
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– Reanalysen mit neueren Methoden
– Metaanalysen
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– Teildaten später erhoben
– Datenbasis einzigartig
– Reanalysen
– Verzögerung gut begründet
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– Relevanz der Fragestellung
– methodische Entwicklung
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– Reanalyse mit neuen Parametern oder neuer Methodik
– Follow-up-Messung
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– Fragestellungen mit beständigen Merkmalen
– wenig Kohorteneffekte zu erwarten
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– 20 Jahre alte methodisch saubere Studie zumeist auch heute noch relevant
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– Daten mit längerer Bedeutung (z. B. epidemiologische oder soziodemografische)
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– neue Konzepte/ Methoden, die bei der ursprünglichen Auswertung noch nicht zur Verfügung standen
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– wenn Aufwand hoch oder wenige, keine besseren oder zeitnähere Daten zum Problem vorhanden
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– seltene Störungsbilder, die „Sammeln“ erfordern
– historische Vergleichsstichproben
– Verlaufsuntersuchungen
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– Fragestellung „zeitlos“
– Reanalysen (neue Methoden, Metaanalysen, Follow-up)
– Langzeitstudien
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3. Welche Gründe fallen Ihnen spontan ein, die zur Ablehnung eines Manuskripts aufgrund zu alter Daten führen könnten?
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– Diagnosekriterien, Behandlungen, Rahmenbedingungen geändert
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– Diskurse passé
– Publikation nicht inhaltlich begründet
– veraltete Instrumente
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– veraltete Messmethoden
– überkommene Fragestellung
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– Daten nicht mehr relevant wegen geänderter Sachlage (Ausnahme historische Frage)
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– aktuelle Ergebnisse unberücksichtigt
– unzureichende Darstellung
– veraltete Methodik
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– keine völlig zwingende
– problematisch können geänderte Diagnosekriterien sein
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– Erkenntniswert ist gering, weil Umstände geändert
– Verallgemeinerbarkeit zweifelhaft
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– mangelnde Relevanz oder evtl. schon publizierte Themen
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– wenn zu Frage und Methodik unterdessen schon Publikationen vorliegen
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– wenn die Entwicklung in einem Feld die Fragestellung und die Daten überholt hat
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– wenn sich Versorgungsstrukturen oder Rahmenbedingungen geändert haben
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– wenn neuere oder bessere Daten von vergleichbaren Samples vorliegen
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– Auswertungsmethoden veraltet
– Therapieansatz nicht mehr interessant
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– wenn Daten überholt sind oder nicht nachvollziehbar ist, warum die Publikation später erfolgt ist
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– Veränderung von diagnostischen Kategorien
– Methodenfortschritte
– mangelnde Transparenz
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neuere Diagnosekriterien, Rahmenbedingungen, Methoden, Daten
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