Der Klinikarzt 2012; 41(05): 259
DOI: 10.1055/s-0032-1315674
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Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Neue Praxisleitlinie Tumorschmerz der Deutschen Gesellschaft für Schmerztherapie e.V. (DGS) – Therapie des Tumorschmerzes: 24-stündige Abdeckung mit Hydromorphon

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Publikationsdatum:
25. Mai 2012 (online)

 

"Hydromorphon ist unsere Präferenzsubstanz in WHO-Stufe III", betonte der Projektleiter der DGS-Praxisleitlinie Tumorschmerz Dr. Johannes Horlemann, Kevelaer, im Rahmen des Deutschen interdisziplinären Schmerz- und Palliativkongresses. Jurnista® ist ein Hydromorphon-Präparat, das für die dauerhafte Linderung von starken Schmerzen, wie sie bei Tumorpatienten auftreten, gut geeignet ist. Es erfüllt die Anforderungen der Leitlinie besonders gut, deren Grundzüge nun vorgestellt werden [ 1 ]. Die vollständige Leitlinie soll im Laufe des Jahres veröffentlicht werden.

Zur Frage, warum die DGS eine neue Praxisleitlinie für erforderlich hielt, nannte Horlemann nicht nur die Aktualität, sondern auch diverse Mängel bisheriger Leitlinien, die behoben werden müssten. Ein Versäumnis sei die fehlende Einbindung der Patientensicht gewesen. Daher wird ein Kapitel der Patientenautonomie gewidmet [ 2 ]: "Patientenautonomie ist das souveräne Recht des Patienten, seinen freien Willen in allen Fragen seiner körperlichen oder seelischen Integrität durchzusetzen. Die Autonomie des Tumorpatienten schließt seinen Rechtsanspruch auf eine Schmerztherapie nach dem aktuellen Stand der Wissenschaft ein." "Nicht die Ökonomie ist vorrangig, sondern der Rechtsanspruch des Patienten auf eine angemessene Therapie", kommentierte Horlemann.

Ein weiterer Kritikpunkt, dem man gegengesteuert hat, war mangelnde Transparenz, insbesondere der internen Evidenz. "Wenn man mit einer Leitlinie die Versorgung verbessern will, dann muss man den Anwendern auch Hilfen in der schmerzmedizinischen Diagnostik geben", so Horlemann. Die zweite Neuerung ist daher ein eigenes Kapitel zu diesem Thema. Ein weiteres Novum sei die Aufnahme der Komplementärmedizin gewesen. Hier habe es klarer Worte bedurft, welche komplementärmedizinischen Präparate sinnvoll seien und welche nicht, konstatierte der Referent. Besonders sei auch der Einschluss der emotionalen Komponente, sodass auch Angst und Depression als wichtige Komorbiditäten dargestellt werden.

 
  • Literatur

  • 1 Praxis-Leitlinien und Fragebögen sollen die Schmerztherapie erleichtern. Presse-Information der DGS; 14.03.2012
  • 2 Horlemann J. Die Praxisleitlinie Tumorschmerz DGS. Vortrag im Rahmen des DGS, 15.03.2012
  • 3 Güttler K et al. Deutscher Schmerzkongress 2010; 06.–09.10.2010, Mannheim. Poster 13.8
  • 4 Kim DY et al. Support Care Cancer 2010; Mar. 7 [Epub ahead of print]