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DOI: 10.1055/s-0032-1321969
Syndrom Schock – frühzeitig erkennen und behandeln
Publication History
Publication Date:
19 July 2012 (online)
Zusammenfassung
Ob starke Blutung, Herzinfarkt, allergische Reaktion oder Wirbelsäulenverletzung – häufig droht ein Schock. Um ihn frühzeitig zu erkennen, muss man verstehen, wie er entsteht. Wir klären, welche Rollen dabei die Mikro- und Makrozirkulation spielen und zeigen, wie Sie welchen Schock richtig behandeln.
Kernaussagen
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Der Schock ist ein Syndrom und kein eigenständiges Krankheitsbild oder einzelnes Symptom.
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Beim Schock liegt ein Missverhältnis zwischen HZV und dem peripheren Sauerstoffbedarf vor, die Mikro- und Makrozirkulation sind lebensbedrohlich gestört.
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Man unterscheidet die Präschock-, Kompensations- und Dekompensationsphase. Während der Dekompensation reicht die Kompensation nicht mehr aus, um das reduzierte HZV auszugleichen.
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Der Schockindex (Puls : Blutdruck) ist nicht geeignet, einen Schock frühzeitig zu erkennen.
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Um einen Schock richtig behandeln zu können, muss man ihn möglichst früh erkennen. Achten Sie auf frühe Zeichen:
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Anstieg von Puls- und Atemfrequenz
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Blässe
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Unruhe, Ängstlichkeit
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Rekapillarisierungszeit > 2 s
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Beim Volumenmangelschock ist der richtige Zielblutdruck bei der Infusionstherapie wichtig:
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beherrschbare Blutung = systolisch 120 mmHg
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unstillbare Blutung = systolisch 90 mmHg
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unstillbare Blutung bei Schwangeren oder kombiniert mit einem SHT = systolisch 120 mmHg
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Bei der Schockbehandlung stehen eine ausreichende Oxygenierung und der Wärmeerhalt im Vordergrund – neben der spezifischen Behandlung der verschiedenen Notfallbilder und der Stabilisierung des HZV (z. B. Schocklagerung, Volumengabe).
Schlüsselwörter
Präschock - Kompensation - Dekompensation - Herzzeitvolumen - Schocklagerung - Volumenmangelschock - anaphylaktischer Schock - neurogener bzw. spinaler Schock - kardiogener Schock-
Literatur
- 1 Silbernagel S, Despopoulos A. Taschenatlas der Physiologie. überarb. Aufl. Stuttgart: Thieme; 1991. 4.
- 2 Silbernagel S, Lang F. Taschenatlas der Pathophysiologie. Stuttgart: Thieme; 1998
- 3 Schmitdt R, Dudel J, Thews G Hrsg. Physiologie des Menschen. Aufl. Heidelberg: Springer; 1993. 25.
- 4 Böhmer R, Wolcke B, Schneider T. Taschenatlas Rettungsdienst. Der ständige Begleiter im Rettuns- und Notarztdienst. aktual. Aufl. Gau-Bischofsheim: Naseweis Verlag; 2011. 9.
- 5 Wagner F, Baumgart K. Schock – präklinische Aspekte. Notfall & Rettungsmedizin 2007; 593-605
- 6 Raum MR, Waydhas C. Präklinische Volumentherapie beim Trauma. Notfall + Rettungsmedizin 2009; 188-192
- 7 Adams HA et al. Stellungnahme der Sektion „Schock“ der DIVI zur Schocklage“. Notarzt 2012; 28: 12-16