Der Klinikarzt 2012; 41(06/07): 321
DOI: 10.1055/s-0032-1322480
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Positive Kosten-Nutzen-Analyse – L-Ornithin-L-Aspartat bei hepatischer Enzephalopathie

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Publikationsdatum:
25. Juli 2012 (online)

 

Erstmals belegt eine pharmakoökonomische Studie, dass die Kosten der stationären Behandlung von Patienten mit hepatischer Enzephalopathie (HE) mit L-Ornithin-L-Aspartat (Hepa-Merz®) um 40 % geringer sind im Vergleich zu einer Lactulose-Therapie. L-Ornithin-L-Aspartat (kurz: LOLA) ist in der Therapie der latenten und manifesten Leberenzephalopathie signifikant und klinisch relevant wirksam, es führt darüber hinaus bei einer schon bestehenden standardisierten Basistherapie mit Lactulose und Metronidazol zu einem Zusatznutzen hinsichtlich der Ammoniaksenkung und der Verbesserung des mentalen Status.

In Deutschland werden jedes Jahr mehr als 20 000 Menschen wegen einer Leberzirrhose im Krankenhaus behandelt. Bei bis zu 4 von 5 Patienten entwickelt sich eine hepatische Enzephalopathie [ 1 ] – ein neuropsychiatrisches Krankheitsbild, das vor allem auf der gestörten Entgiftung des neurotoxischen Ammoniaks durch die zirrhotische Leber beruht. Nicht nur übermäßiger Alkoholkonsum, auch eine nichtalkoholische Steatohepatitis (NASH) oder Hepatitis B- und C-Virusinfektionen können Ursache für die letztendlich irreversiblen Parenchymveränderungen der zirrhotischen Leber sein. Darüber hinaus kann eine HE durch gastrointestinale Blutungen, Diruretika oder Sedativa ausgelöst bzw. verstärkt werden. Seit vielen Jahren werden neben L-Ornithin-L-Aspartat nichtresorbierbare Disaccharide sowohl bei der Behandlung der akut auftretenden HE als auch zur Remissionserhaltung eingesetzt, Lactulose führt allerdings zu zahlreichen Nebenwirkungen wie etwa Flatulenzen, Diarrhoen und Übelkeit und ist deshalb mit einer verminderten Compliance assoziiert.

 
  • Literatur

  • 1 Bajaj JS et al. World Gastroenterol 2012; 14: 3609
  • 2 Abdo-Francis JM et al. Rev Gastroenterol Mex 2010; 75: 135-141
  • 3 Kircheis G et al. Hepatology 1997; 26: 1351-1360
  • 4 Stauch S et al. J Hepatol 1998; 28: 856-864
  • 5 Ahmad I et al. J Coll Phys Surg Pak 2008; 18: 684-687