Aktuelle Urol 2012; 43(04): 217
DOI: 10.1055/s-0032-1322494
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Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Kurzmitteilung – Radiochemotherapie wirksam bei Blasenkarzinom

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Publication Date:
06 August 2012 (online)

 

Die Kombination von Bestrahlung und gleichzeitiger Chemotherapie verbessert die Prognose von Patienten mit Blasenkrebs im fortgeschrittenen Stadium deutlich, wie aktuell aus einer britischen Studie hervorgeht. Durch die Radiochemotherapie ist daher auch bei fortgeschrittenem Blasenkarzinom eine organerhaltende Behandlung möglich.

"Die Radiochemotherapie bietet für viele Patienten eine schonende Alternative zu einer Radikaloperation, und eine Entfernung der Blase kann dadurch meistens vermieden werden", so Prof. Jürgen Dunst, Direktor der Klinik für Strahlentherapie an der Universität Lübeck und Präsident der Deutschen Gesellschaft für Radioonkologie (DEGRO). "Denn gerade für ältere Menschen mit Begleiterkrankungen kann die Operation eine große Belastung darstellen." Bisher bevorzugten viele Ärzte die Operation und setzten die Bestrahlung nur bei inoperablen Patienten ein.

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Die Radiochemotherapie bietet eine Option, Blasenkarzinome organerhaltend zu behandeln – auch im fortgeschrittenem Stadium, wenn der Tumor bereits die Muskulatur (Stadium T2) oder das perivesikale Fettgewebe (Stadium T3) infiltriert hat.(Bild: Sökeland J, Rübben H, aus: Taschenlehrbuch Urologie; Thieme 2007)