Ultraschall Med 2012; 33 - A404
DOI: 10.1055/s-0032-1322686

Ultraschallgesteuerte perkutane Trachealpunktion für die Dilatationstracheotomie: eine computertomographisch kontrollierte Kadaverstudie

A Arnold 1, M Kleine-Brueggeney 2, R Greif 2, U Eichenberger 2, C Luyet 2, U Ross 3, B Moriggl 4
  • 1HNO-Klinik, Inselspital, Universität Bern, Schweiz
  • 2Klinik für Anästhesiologie, Inselspital, Universität Bern, Schweiz
  • 3Institut für Rechtsmedizin, Universität Bern, Schweiz
  • 4Anatomisches Institut, Universität Innsbruck, Österreich

andreas.arnold@insel.ch

Ziel:

Experimentelle Untersuchung der sonographisch gesteuerten Trachealpunktion und Führungsdrahteinlage für die Dilatationstracheotomie durch Kontrolle mittels Computertomografie (CT).

Material und Methoden:

An neun humanen Kadaverpräparaten wurde die zervikale Trachea sonographisch in axialer Ebene aufgesucht. Dann wurde der Schallkopf um 90° gedreht, um in sagittaler Ebene den longitudinalen Verlauf der Trachea darzustellen. Daraufhin wurde sonographisch kontrolliert die Trachea in der Mittellinie zwischen erster und zweiter oder zweiter und dritter Knorpelspange mit einer Nadel (18 Gauge) punktiert. Sobald Luft aspiriert werden konnte, wurde die Spritze entfernt und ein 0,9mm dicker Führungsdraht eines Coniotomiesets über die Nadel eingebracht. Danach wurde die Nadel entfernt. Zur Lagekontrolle des Führungsdrahts wurde dann ein CT von Hals und Thorax durchgeführt. Endpunkt war die erfolgreiche intratracheale Platzierung des Führungsdrahts in der Mittellinie.

Resultate:

Die Trachealpunktion und Führungsdrahtplatzierung war in acht von neun Kadavern (90%) im ersten Versuch erfolgreich. In einem Fall musste die Punktion wiederholt werden (total 10 Punktionsversuche, neun davon erfolgreich). Bei acht von neun erfolgreichen Führungsdrahtplatzierungen, wurde der Draht direkt in der definierten Mittellinie platziert.

Schlussfolgerung/Summary:

Ultraschall kann die Trachealpunktion für die Dilatationstracheotomie erleichtern. Allerdings garantiert die sagittale (longitudinale) sonographische Darstellung der Trachea weder eine Punktion in der Mittellinie, noch die Visualisierung einer extratrachealen Punktion und Führungsdrahtplatzierung. Hier könnte die Darstellung in einer transversalen Ebene (Diagonal zur Trachea) eine Verbesserung bringen.