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DOI: 10.1055/s-0033-1341803
Veränderung der Lebensqualität und des Verhaltens durch verschiedene Sportinterventionen bei Patienten mit Diabetes mellitus Typ 2
Fragestellung: Eine Lebensstilintervention mit regelmäßiger körperlicher Betätigung spielt eine wesentliche therapeutische Rolle beim Diabetes mellitus Typ 2. Die positiven Wirkungen auf den Stoffwechsel und die kardiopulmonale Leistungsfähigkeit konnte bereits in mehreren Studien belegt werden.
Diese Studie untersucht die Frage, in wie weit sich durch verschiedene Sportinterventionen eine Verbesserung des Wohlbefindens und eine Veränderung in ausgewählten Verhaltensweisen bei Patienten mit Diabetes mellitus Typ 2 erreichen lässt.
Methodik: 110 Patienten mit nicht insulinpflichtigem Diabetes mellitus Typ 2 wurden in drei Sportgruppen (sechsmonatiges, standardisiertes, intensiv betreutes Ausdauer- [A], ein gerätegestütztes Kraftausdauer- [KA] oder ein Kombinationstraining [KO]) sowie eine Wartekontrollgruppe [WKG] randomisiert. Die Lebensqualität wurden mittels EQ5- und SF12-Fragebogen vor Beginn [MZP1], nach dreimonatiger Intervention [MZP2] sowie nach Ende der sechsmonatigen Intervention [MZP3] erfragt. Der TV-Konsum wurde zu den gleichen Zeitpunkten abgefragt und bei einem Teil der Studienteilnehmer jeweils eine einwöchige Schrittzählermessung durchgeführt.
Ergebnisse: Die drop-out-Rate nach 6 Monaten lag in der Gruppe A bei 26%, bei KA 13%, bei KO 16% und bei der WKG bei 21%.
In den Bereichen Beweglichkeit/Mobilität, Einschränkungen bei allgemeinen Tätigkeiten und bei körperlichen Beschwerden konnte bei allen Sportgruppen zwischen MZP1 und MZP3 Verbesserungen und in der WKG eine Verschlechterung nachgewiesen werden.
In der EQ-5D VAS (Visualanalogskala von 0 bis 100) zeigte sich in der Gruppe A ein Anstieg von 70,0 auf 74,7, in der Gruppe KA von 75,0 auf 80,4, in der Gruppe KO von 71,1 auf 78,8 und in der Gruppe WKG eine Abnahme von 77,7 auf 71,4 Punkte. Der Gruppenvergleich ergab signifikante Unterschiede zwischen den Gruppen KA und WKG (p = 0,003) sowie zwischen KO und WKG (p = 0,037).
Der TV-Konsum nahm in den Sportinterventionsgruppen von MZP1 zu MZP3 ab und blieb in der WKG konstant. Die tägliche Schrittanzahl stieg bei A und KA signifikant an.
Schlussfolgerungen: In den Sportinterventionsgruppen Kraftausdauer und Kombinationsintervention zeigten sich die niedrigsten dropout-Raten und die höchsten Anstiege in der EQ-5D VA-Skala als Zeichen einer positiven gesundheitlichen Entwicklung. Auch in den betrachteten alltagsrelevanten Lebensbereichen sowie dem TV-Konsum zeigte sich eine Verbesserung in den Sportinterventionsgruppen gegenüber der Wartekontrollgruppe.
Zusammenfassend zeigt diese Studie, dass Patienten mit Diabetes mellitus Typ 2 von einer intensiv betreuten Sportintervention in den untersuchten Variablen profitieren, wobei ein Kraftausdauertraining oder eine Kombination aus einem Kraftausdauer- und Ausdauertraining favorisiert werden sollte.