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DOI: 10.1055/s-0033-1341851
Kontinuierliche Glukose Messung in enteral ernährten Frühgeborenen
Fragestellung: Retrospektive Daten deuten darauf hin, dass ehemalige Frühgeborene mit adäquater Gewichtszunahme, eine erhöhtes Risiko für hypoglykämischen Episoden haben. In dieser prospektiven Studie erfolgte in der klinisch stabilen postnatalen Periode eine kontinuierliche interstitielle Glucosemessung. Ziel dieser Studie war die asymptomatischen hypo- (< 2,5mmol/L) sowie hyperglykämischen (> 8,3mmol/L) Episoden während 72 Stunden zu registrieren.
Methoden: Frühgeborene (< 32 SSW) wurden in zwei Kohorten, A: 500 – 999 g GG (n = 23) und B: 1000 – 1500 g GG (n = 16) mittels kontinuierlicher Glukose-Messung über 72 Stunden untersucht.
Alle Kinder wurden nach einem Standard-Ernährungsprotokoll mit 150 – 180 ml/Kg verstärkter Muttermilch oder Frühgeborenen-Nahrung mit einer Energiezufuhr von 110 – 135 kcal/Kg ernährt. Alle Kinder waren während der Studie klinisch stabil.
Ergebnisse: 87,0% der Frühgeborenen in A und 62,5% in B hatten hypo- und/oder hyperglykämische Glucose-Werte. Hypo- und hyperglykämische Episoden waren häufiger und schwerwiegender in Gruppe A (39,1% vs. 37,5% und 73,9% vs. 50,0%). 30,4% in A erreichten Glucose Werte < 2,2mmol/L, 47,8% Werte > 11,1mmol/L. Auf postprandiale hyperglykämische Peaks folgten rasche Glucose-Wert-Abfälle. Die wichtigsten Risikofaktoren für die Glucose-Instabilität waren Gestationsalter und Anzahl der Tage der total parenteralen Ernährung bei Studieneintritt.
Schlussfolgerung: Klinisch stabile, adäquat wachsende Frühgeborene zeigen nach deren ersten Lebenswochen immer noch unphysiologische interstitielle Glukose-Wert Schwankungen. Es ist unklar ob diese metabolische Instabilität Konsequenzen für die spätere Entwicklung der Kinder hat und ob eine kontinuierliche Ernährung die Schwankungen verhindern könnte.