Laryngorhinootologie 2013; 92(11): 732-736
DOI: 10.1055/s-0033-1343453
Originalie
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Septumdefektverschluss: Ergebnisse der Brückenlappentechnik nach Schultz-Coulon in offener Technik

Bipedicled Flap Technique According to Schultz-Coulon Using Open Approach for Septal Defect Repair
P. Weller
1   Klinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Halschirurgie, Universitätsklinikum Essen, Universität Duisburg-Essen
,
J. Greve
1   Klinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Halschirurgie, Universitätsklinikum Essen, Universität Duisburg-Essen
,
L. Heusgen
1   Klinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Halschirurgie, Universitätsklinikum Essen, Universität Duisburg-Essen
,
S. Winterhoff
1   Klinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Halschirurgie, Universitätsklinikum Essen, Universität Duisburg-Essen
,
N. Rothmeier
1   Klinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Halschirurgie, Universitätsklinikum Essen, Universität Duisburg-Essen
,
T. K. Hoffmann
1   Klinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Halschirurgie, Universitätsklinikum Essen, Universität Duisburg-Essen
,
S. Mattheis
1   Klinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Halschirurgie, Universitätsklinikum Essen, Universität Duisburg-Essen
,
G. Lehnerdt
1   Klinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Halschirurgie, Universitätsklinikum Essen, Universität Duisburg-Essen
,
S. Lang
1   Klinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Halschirurgie, Universitätsklinikum Essen, Universität Duisburg-Essen
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

eingereicht 08 January 2013

akzeptiert 29 March 2013

Publication Date:
24 May 2013 (online)

Zusammenfassung

Hintergrund:

Der erfolgreiche Verschluss eines Nasenseptumdefektes ist eine chirurgische Herausforderung. Dies gilt insbesondere für große Defekte mit einem Durchmesser von über 2,0×2,0 cm. Ziel der vorliegenden Untersuchung war es, Ergebnisse der Brückenlappentechnik nach Schultz-Coulon via offenem Zugang zum Septum retrospektiv auszuwerten.

Material und Methoden:

2007–2012 wurde bei 53 Patienten ein Verschluss in „offener“ Brückenlappentechnik mit Interposition von Cavum conchae- (n=51) oder Rippenknorpel (n=2) durchgeführt. Die Defektgrößen reichten von 0,2×0,4 bis 2,5×4,0 cm. Eine Untergruppe von 17 Patienten (34%) wies dabei große Defekte über 2,0×2,0 cm auf. Bei 12 dieser Patienten (24%) überschritt die Defktausdehnung sogar 2,0×3,0 cm. Nachsorgebefunde wurden von den weiterbehandelnden HNO-Fachärzten erfragt oder durch eigene Untersuchung erhoben. 3 Patienten mussten ausgeschlossen werden, da keine Nachsorgebefunde eruierbar waren. 37 Patienten konnten anhand einer symptombezogenen prä- und postoperativen Analogskala befragt werden.

Ergebnisse:

Bei 45/50 Patienten konnte der Defekt verschlossen werden (90%) (CI: 0,82–0,98). Die Befragung der Patienten ergab signifikante Besserungsraten für alle erfragten Parameter.

Schlussfolgerung:

Die Brückenlappentechnik kombiniert mit offenem Zugang zum Septum zeigt in unseren Händen sehr gute Ergebnisse und ermöglicht den zuverlässigen Verschluss insbesondere auch großer Defekte mit einer Ausdehnung über 2,0×3,0 cm. Der offene Zugang bedeutet bei Verwendung entsprechender Nahttechniken keine ästhetische Beeinträchtigung, ist jedoch für die intraoperative Übersicht wie auch das Setzen der Schleimhaut-Verschlussnähte vorteilhaft und erlaubt in gleicher Sitzung auch die Durchführung einer offenen Septorhinoplastik.

Abstract

Bipedicled Flap Technique According to Schultz-­Coulon Using Open Approach for Septal Defect Repair

Background:

The successful closure of a nasal septal perfora­tion is a surgical challenge, which applies especially to large defects with a diameter exceeding 2.0×2.0 cm. This retrospective study presents results using open septoplasty via a transcolumellar approach and bipedicled flaps according to Schultz-Coulon for closure.

Results:

In 45/50 patients the perforation was closed successfully (90%) (CI 0.82–0.98). The survey of patients showed significant improvement rates for all questioned parameters.

Conclusions:

In our hands the bipedicled flap technique combined with open access to the nasal septum yields good success rates for closure and consecutive improvement of lifequality, also for large defects exceeding 2.0×3.0 cm. The open approach provides cosmetically excellent results based on the appropriate suture techniques and is advantageous concerning intraopera­tive overview and suture of the mucosal flaps. Additionally it can be easily combined with an open septorhinoplasty.