Klin Monbl Augenheilkd 2013; 230(11): 1144-1145
DOI: 10.1055/s-0033-1350662
Editorial
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Editorial zu „Augenheilkunde im Nationalsozialismus – das Greifswalder Berufungsverfahren 1938“

Editorial on Ophthalmology during National Socialism – the Appointment Procedure in Greifswald 1938
J. M. Rohrbach
Department für Augenheilkunde, Forschungsbereich Geschichte der Augenheilkunde/Ophthalmopathologisches Labor, Eberhard-Karls-Universität Tübingen
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Publikationsverlauf

eingereicht 06. Juni 2013

akzeptiert 17. Juni 2013

Publikationsdatum:
11. September 2013 (online)

Die letztendlich durch demokratische Wahlen zustande gekommene „Machtergreifung“ Adolf Hitlers am 30. Januar 1933 liegt 80 Jahre zurück, der Entzug der Approbation jüdischer Kolleginnen und Kollegen (zum 30. September 1938) und die „Reichspogromnacht“ (am 9. November 1938) jähren sich Ende 2013 zum 75. Mal. Diese Ereignisse und mit ihnen die gesamte Zeit des Nationalsozialismus (NS) kehren damit verstärkt in die Erinnerung zurück. Überhaupt scheint die Periode des „Dritten Reichs“ in den letzten 2 bis 3 Jahrzehnten bei großen Teilen von Politik und Bevölkerung deutlich stärkeres Interesse gefunden zu haben als das bis 1980 der Fall war. Dieses Interesse ging einher mit der Einrichtung zahlreicher Gedenkstätten z. B. in ehemaligen Konzentrationslagern, in Euthanasie-Anstalten und im Berliner Bendlerblock, dem Zentrum des Attentats vom 20. Juli 1944 (Gedenkstätte Deutscher Widerstand; Einweihung 1967, seitdem wiederholt erweitert), sowie insbesondere der Errichtung des 2005 eingeweihten Holocaust-Mahnmals (Denkmal für die ermordeten Juden Europas) unweit des Brandenburger Tors in Berlin.

 
  • Literatur

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  • 2 Schwoch R Hrsg. Berliner jüdische Kassenärzte und ihr Schicksal im Nationalsozialismus. Ein Gedenkbuch. Berlin: Hentrich & Hentrich; 2009
  • 3 Seidler E. Kinderärzte 1933 – 1945. Entrechtet – geflohen – ermordet. 1.. Aufl. Bonn: Bouvier; 2000
  • 4 von Villiez A. Mit aller Kraft verdrängt. Entrechtung und Verfolgung „nicht arischer“ Ärzte in Hamburg 1933 bis 1945. München und Hamburg: Dölling und Galitz; 2009
  • 5 Jütte R. Medizin und Nationalsozialismus. Bilanz und Perspektiven der Forschung. Göttingen: Wallstein; 2011
  • 6 Rohrbach JM. Augenheilkunde im Nationalsozialismus. Stuttgart: Schattauer; 2007
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  • 8 Rohrbach JM. Die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (DOG) im Nationalsozialismus. Klin Monatsbl Augenheilkd 2006; 223: 869-876
  • 9 Rohrbach JM. Augenärzte im Umfeld Adolf Hitlers. Klin Monatsbl Augenheilkd 2012; 229: 1036-1044
  • 10 Weingart P, Kroll J, Bayertz K. Rasse, Blut und Gene. Geschichte der Eugenik und Rassenhygiene in Deutschland. Frankfurt/Main: Suhrkamp; 1988
  • 11 Forsbach R. Die Medizinische Fakultät der Universität Bonn im „Dritten Reich“. München: Oldenbourg; 2006
  • 12 van den Bussche H. Personalpolitik und akademische Karrieren an der Hamburger Medizinischen Fakultät im „Dritten Reich“. In: Grau G, Schneck P, Hrsg. Akademische Karrieren im „Dritten Reich“. Beiträge zur Personal- und Berufungspolitik an Medizinischen Fakultäten. Berlin: Institut für Geschichte der Medizin Universitätsklinikum Charitè; 1993: 19-38
  • 13 Töpel S, Tost F. Augenheilkunde im Nationalsozialismus – Das Greifswalder Berufungsverfahren 1938. Klin Monatsbl Augenheilkd
  • 14 Rohrbach JM. Deutsche Augenärzte und NSDAP. Sudhoffs Archiv 2008; 92: 1-19
  • 15 Rohrbach JM. Das Ende der „demokratischen Augenheilkunde“ im Deutschen Reich (1928–1933). Klin Monatsbl Augenheilkd 2012; 229: 735-744