Klin Monbl Augenheilkd 2013; 230(8): 785
DOI: 10.1055/s-0033-1350696
Editorial
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Mehrstärken-IOL-Optiken und Aniridie-Therapie

Multifocal IOL Optics and Aniridia Therapy
Thomas Kohnen
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Publication Date:
19 August 2013 (online)

Auch in dieser August-Ausgabe der Klinischen Monatsblätter wollen wir unseren Lesern in dem Themenheft „Katarakt & Linse“ neueste Ergebnisse zur Linsenforschung näherbringen. Nachdem im letzten Jahr das Nachjustieren von Refraktionsergebnissen nach IOL-Implantation ein Hauptthema des Schwerpunktes darstellte (lichtadjustierbare Intraokularlinse) [1], befasst sich dieses Heft in einer Arbeit mit der Korrektur der Alterssichtigkeit. Durch technische Weiterentwicklungen kommen multifokale Kunstlinsen heute für weit mehr Patienten infrage, als dies noch Ende der 80er-Jahre bei Einführung dieser Implantate der Fall war. Hierfür verantwortlich sind präzisere Vorhersagbarkeit des refraktiven Ergebnisses für Defokus als auch Astigmatismus sowie die Veränderung der optischen Prinzipien der IOL. Nichtsdestotrotz werden in wenigen Fällen – sowohl nach diffraktiver als auch refraktiver IOLs – über optische Phänome geklagt, besonders in der unmittelbaren Phase nach der IOL-Implantation. Wie Meyer et al. in dieser Ausgabe der Klinischen Monatsblätter darstellen, vermögen apodisierte Optiken die Vorzüge der Brillenfreiheit und die damit einhergehenden Vorteile bei sozialen Aktivitäten die höhere Rate an photopischen Phänomenen aufzuwiegen und führten zu einer insgesamt höheren Zufriedenheit mit dem Sehen als bei Patienten mit monofokalen IOLs. Da Patienten nicht wie in der Vergangenheit nach der Kataraktextraktion einfach nur besser sehen wollen als mit der Katarakt, sondern heute der Patient fast schon erwartet, besser zu sehen als vor der Entwicklung der Katarakt, ist diese weitere Information aus der Arbeit von Meyer und Mitarbeitern von Bedeutung für den Linsenersatz.