Diabetes aktuell 2013; 11(05): 234
DOI: 10.1055/s-0033-1356526
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Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Typ-2-Diabetes – Therapie in Zeiten einer "Epidemie"

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Publikationsdatum:
06. September 2013 (online)

Beeinflussen neue Erkenntnisse alte Muster in der Therapie des Typ-2-Diabetes? Diese und andere Fragen diskutierten Experten unter Leitung von Prof. Wolfgang E. Schmidt, Universitätsklinik Bochum und Prof. Andreas Pfeiffer, Charité Berlin und Deutsches Institut für Ernährungsforschung in Potsdam.

Die Verwendung des Begriffs "Epidemie" beim Typ-2-Diabetes rechtfertigt PD Wolfgang Rathmann, Düsseldorf, mit neuen Zahlen. Er verweist auch auf hohe regionale Unterschiede in der Prävalenz, zwischen 7 % (DEGS 1) bis über 11 % (GEMCAS) werden je nach Quelle genannt, bei einer hohen Dunkelziffer an nicht diagnostizierten Fällen. Generell kann man nach Rathmann von einer Nordost-Südwest-Tendenz sprechen, d. h. in den neuen Bundesländern ist die höchste, im Südwesten Deutschlands die niedrigste Prävalenz zu verzeichnen. Mit dem Alter steigt nicht nur das durchschnittliche Gewicht der Bevölkerung, es steigt auch die Diabetesprävalenz, und dabei nivelliert sich der Geschlechtsunterschied. Während in jüngeren Jahren Männer häufiger betroffen sind, gleicht sich dies mit zunehmendem Alter aus, etwa jeder 5. Mensch über 70 ist ein Patient mit Typ-2-Diabetes! Bundesweit verzeichnet man nach Rathmann rund 250 000 Neuerkrankungen im Jahr.