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DOI: 10.1055/s-0033-1356560
Akute Kopfschmerzen – Differenzialdiagnose und Therapie
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
24. September 2013 (online)

Zusammenfassung
Die sogenannten idiopathischen Kopfschmerzformen Migräne und Spannungskopfschmerz sind für nahezu 98 % aller Kopfschmerzen verantwortlich und können auch von Nicht-Neurologen erfolgreich behandelt werden. Entscheidend ist es, ernste Ursachen akuter Kopfschmerzen wie Subarachnoidalblutung, Meningitis, Riesenzellarteriitis oder Gefäßdissektionen nicht zu übersehen. Der unkomplizierte akute Kopfschmerz kann mit nicht steroidalen Antiphlogistika wie Ibuprofen behandelt werden, wobei eine längerfristige Analgetikaverordnung grundsätzlich zu vermeiden ist. Bei der akuten Migräne kann man entweder Analgetika in Kombination mit Antiemetika oder aber Triptane verabreichen. Oft ist die Kombination eines Triptans mit einem länger wirksamen Analgetikum sinnvoll, um ein Wiederauftreten der Migräne zu verhindern. Bei älteren Patienten mit neu aufgetretenen Kopfschmerzen muss die Riesenzellarteriitis differenzialdiagnostisch bedacht werden. Bereits bei begründetem Verdacht besteht die Indikation zur Gabe von Kortikosteroiden.
Kernaussagen
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Bei episodisch auftretenden Kopfschmerzen mit vegetativen Begleitsymptomen handelt es sich in > 90 % um eine Migräne.
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Bei chronischen Kopfschmerzen müssen der Kopfschmerz vom Spannungstyp und der substanzinduzierte Dauerkopfschmerz voneinander abgegrenzt werden.
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Ein akuter, sehr heftiger Kopfschmerz macht den Ausschluss einer Subarachnoidalblutung erforderlich. Wenn die zerebrale Bildgebung unauffällig ist, muss man eine Lumbalpunktion durchführen.
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Bei systemischen Zeichen (v. a. Fieber und Nackensteifigkeit) ist die Lumbalpunktion zum Ausschluss einer Meningitis erforderlich.
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Der unkomplizierte akute Kopfschmerz kann mit nicht steroidalen Antiphlogistika wie Ibuprofen behandelt werden, wobei eine längerfristige Analgetikaverordnung grundsätzlich zu vermeiden ist.
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Bei der akuten Migräne kann man entweder Analgetika in Kombination mit Antiemetika oder aber Triptane verabreichen. Oft ist die Kombination eines Triptans mit einem länger wirksamen Analgetikum sinnvoll, um ein Wiederauftreten der Migräne zu verhindern.
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Bei älteren Patienten mit neu aufgetretenen Kopfschmerzen muss die Riesenzellarteriitis differenzialdiagnostisch bedacht werden. Bereits bei begründetem Verdacht besteht die Indikation zur Gabe von Kortikosteroiden.
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Literatur
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