Frauenheilkunde up2date 2015; 9(05): 347-363
DOI: 10.1055/s-0033-1358193
Allgemeine Gynäkologie und gynäkologische Onkologie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Gynäkologische Notfälle

Julius Wilm
,
Annemarie Hellfeier
,
Olaf Ortmann
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
27. Oktober 2015 (online)

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Kernaussagen

In der gynäkologischen Notaufnahme sind Unterbauchschmerzen und vaginale Blutungen die vornehmlichen Symptome der Patientinnen. Neben der allgemeinen Basisdiagnostik mit gynäkologischer Untersuchung und Laborbestimmungen ist der Schwangerschaftstest durchzuführen, um die Ursachen der Beschwerden einzugrenzen. Aus diesen Untersuchungen heraus wird die Schwere des Krankheitsbildes abgeschätzt und entschieden, ob eine unmittelbare therapeutische Intervention notwendig ist. Gynäkologische Erkrankungen, die einer sofortigen Intervention bedürfen, sind die symptomatische Extrauteringravidität, die Adnextorsion sowie die Zystenruptur mit akuter Blutung. Die entsprechenden operativen Eingriffe können in den meisten Fällen per Laparoskopie vorgenommen werden. Akuter Blutverlust bei Ruptur einer Tubargravidität oder einer Ovarialzyste sowie beim Auftreten einer vaginalen Blutung müssen erkannt werden. Bei der Behandlung steht zunächst die möglichst rasche Blutstillung im Vordergrund und im Anschluss die adäquate medikamentöse oder operative Therapie. Bei Infektionen der Genitalorgane muss frühzeitig eine antibiotische Therapie begonnen werden. Ziele der Behandlung von Patientinnen in der gynäkologischen Notaufnahme sind die akute Beschwerdelinderung und ursächliche Therapie, Vorbeugung von Infertilität und Vermeidung von langfristigen Komplikationen.