Dtsch Med Wochenschr 2014; 139(10): 497-500
DOI: 10.1055/s-0033-1360087
Kommentar | Commentary
Endokrinologie, Osteologie
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Medikamentöse Therapie der Osteoporose

Drug treatment of osteoporosis
W. J. Fassbender
1   Medizinische Laboratorien Dr. F. Käppeli AG, Zürich
,
B. Willmann
2   Hirslanden
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Publication History

03 December 2013

24 January 2014

Publication Date:
25 February 2014 (online)

Zusammenfassung

Die Osteoporose als eine systemische Skeletterkrankung ist bereits heute aufgrund der zunehmenden Alterung der Bevölkerung und Veränderung der Lifestylefaktoren eine unterschätzte, zu selten diagnostizierte und behandelte Volkskrankheit. Präventive Maßnahmen liegen primär in der Führung eines angemessenen Lebensstils und sekundär in einer ausreichenden Zufuhr von Kalzium und Vitamin D. Eine Osteoporoseabklärung wird länderübergreifend bei Fraktur nach Bagatelltrauma, relevanten Risikofaktoren und entsprechenden Komorbiditäten empfohlen. Eine spezifische Pharmakotherapie ist nach osteoporotischen Frakturen und bei erhöhtem absolutem Frakturrisiko angezeigt. Die Indikationsstellung bei Patienten ohne klinisch apparente Fraktur anhand des individuellen Frakturrisikos ist gleichsam konsensfähig, wobei das Maß zur Bestimmung dieses individuellen Risikos kontrovers diskutiert wird.

Mit den beschriebenen medikamentösen Therapieprinzipien stehen mehrere Substanzen zur Verfügung, für die aufgrund prospektiver, kontrollierter Studien über 3 – 10 Jahre Daten zur Fraktursenkung, Sicherheit und Verträglichkeit vorliegen. Zur Verlaufskontrolle und auch zur Verifizierung der klinischen Compliance bei erhöhtem Frakturrisiko wird eine klinische Kontrolle der Therapie nach 3, 6 und 12 Monaten empfohlen.