Zusammenfassung
Ziel:
Durch den demografischen Wandel wird der Anteil der älteren Bevölkerung und folglich
die Inanspruchnahme von Gesundheitsleistungen ansteigen. Die damit verbundenen Kosten
können über die Routinedaten der Kranken- und Pflegeversicherung (Sekundärdaten) oder
durch Patientenbefragungen (Primärdaten) erhoben bzw. geschätzt werden. Die Erhebung
der Inanspruchnahme über Patientenfragebogen spielt dabei eine große Rolle, da eine
Verknüpfung mit anderen sozialen und medizinischen Patientendaten möglich ist und
der von den Patienten geleistete Eigenanteil in Kassendaten nicht abgebildet ist.
Deshalb wurde ein geeignetes Instrument zur Erhebung des gesundheitsbezogenen Ressourcenverbrauchs
von älteren Menschen entwickelt.
Methodik:
Die Entwicklung des FIMA (Fragebogen zur Inanspruchnahme medizinischer und nicht-medizinischer
Versorgungsleistungen im Alter) erfolgte in 6 Schritten. Hierzu gehörte die Bestimmung
der Fragebogeninhalte auf Basis einer Literaturrecherche und der Analyse bestehender
Fragebögen. Es folgte die sprachliche Gestaltung und die Festlegung des Layouts. Anschließend
wurde der Fragebogen im Rahmen einer altersspezifischen Pilotstudie erprobt und modifiziert.
Ergebnisse:
Alle direkten medizinischen und nicht-medizinischen Ressourcenverbräuche außer Transport-
und Zeitkosten wurden erfasst. Produktivitätsverluste wurden nicht mit eingeschlossen.
Die abgefragten Zeiträume (7 Tage, 3 Monate, 12 Monate) wurden auf die Ressourcenkategorien
abgestimmt. Für die Pilotstudie wurden 63 Fragebögen ausgewertet. Die Rücklaufquote
betrug 69%, die mittlere Ausfüllzeit 21 min. Drei Viertel der Teilnehmer füllten den
Fragebogen alleine aus und 90% stuften den Schwierigkeitsgrad als einfach bis sehr
einfach ein. Erste Anhaltspunkte für die Validität der Eigenangaben lieferte der Phi-Koeffizient
zwischen der Lebensqualität und den beanspruchten Ressourcen im Bereich der pflegerischen
und hauswirtschaftlichen Versorgung. Dieser lag zwischen 0,52 („Für sich selbst sorgen“)
und 0,58 („Beweglichkeit“ und „Allgemeine Tätigkeiten“).
Schlussfolgerung:
Der FIMA ist ein generischer Fragebogen, um innerhalb der älteren Bevölkerungsgruppe
den gesundheitsbezogenen Ressourcenverbrauch erheben zu können.
Abstract
Aim:
Due to demographic trends towards an ageing population resource use of health care
will increase. By collecting health-related costs via questionnaires, the impact of
socio-economic variables and other medical factors can be examined. In addition, only
patient reported resource use accounts for out-of-pocket payments. Thus, it is necessary
to develop an appropriate tool to collect the health-related resource use in an elderly
population.
Methods:
The development of the FIMA (questionnaire for the use of medical and non-medical
services in old age) was carried out in 6 steps. These included the determination
of necessary questionnaire contents based on a literature review and the wording and
layout were defined. Finally the questionnaire was tested in a pilot study and was
modified.
Results:
All direct medical and non-medical resource use excluding transportation and time
costs were recorded. Productivity losses were not included. The recall time frames
differed according to resource categories (7 days, 3 months, 12 months). For the pilot
study, 63 questionnaires were analysed. The response rate was 69%. The questionnaire
took an average of 21 min to complete. Three quarters of respondents completed the
questionnaire without help and 90% rated the difficulty as easy or even very simple.
There was good agreement between self-reported health-related quality of life and
the resource use of nursing and domestic help (phi coefficient values between 0.52
and 0.58).
Conclusion:
The FIMA is a generic questionnaire which collects the health-related resource use
within the older population groups.
Schlüsselwörter
Fragebogenentwicklung - gesundheitsökonomische Evaluation - Ressourcenverbrauch -
ältere Menschen
Key words
questionnaire development - health economic evaluation - resource use - elderly population