Aktuelle Neurologie 2015; 42(03): 164-165
DOI: 10.1055/s-0034-1387581
Debatte: Pro & Kontra
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

MRT versus CT-Bildgebung beim akuten Schlaganfall – Kontra MRT: CT (und CTA) sind völlig ausreichend – Kontra

MR vs CT Imaging in Acute Stroke – CT is Enough – Contra
P. D. Schellinger
1   Neurologische Klinik und Neurogeriatrie, Johannes Wesling Klinikum, Minden
,
M. Köhrmann
2   Neurologische Universitätsklinik, Universitätsklinikum Erlangen
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Publication Date:
14 April 2015 (online)

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Die Autoren der Kontra-MRT-Position müssen zunächst einmal den Interessenkonflikt darlegen, dass sie seit den Geburtsstunden der „PI/DWI-mismatch“-basierten Thrombolyse Ende der 90er-Jahre zu den frühesten und aggressivsten „MRT-beim-Schlaganfall-Protagonisten“ gehör(t)en [1] [2] [3]. Kaum einer (auch nicht wir) bezweifelt, dass das Bildgebungs-Resultat eines kompletten 15 – 20 min MRT-Protokolls mit DWI (Infarkt), intra- und extrakranieller MRA (Gefäße), SWI (Blut, Mikroblutungen), FLAIR (frühes vasogenes Ödem, Gefäßzeichen), PI (Perfusionsdefizit), ggf. zweite FLAIR (Blut-Hirn-Schrankenstörung, HARM-Zeichen) eine komprehensive ätiologische, pathophysiologische und prognostische Bewertung des Patienten erlaubt. Wenige bezweifeln, dass das mit dem MRT besser und strahlenärmer als mit dem CT gelingt, auch wenn der Beweis noch aussteht, dass die MRT-basierte Akuttherapie – sprich Lyse – der CT-basierten nicht unterlegen oder sogar überlegen ist.