Nutzen der ARFI Messung im klinischen Alltag zur Detektion einer Leberzirrhose bei Patienten mit Fettleber

Problemstellung: Beim Vorliegen einer Fettleber kann die sonographische Diagnostik einer Leberzirrhose erschwert sein. Acoustic Radiation Force Impulse Imaging (ARFI) als nicht-invasive Schwerwellen-Elastografie ermöglicht eine Einschätzung des Leberfibrose-Stadiums bei Patienten mit chronischer Hepatitis. Cut-off Werte für Leberfibrose/Zirrhose bei Patienten mit Fettleber sind noch nicht klar definiert. In dieser Pilotstudie soll der klinische Nutzen der ARFI Messung bei Patienten mit Fettleber evaluiert werden. Patienten und Methode: 51 Patienten (Gruppe 1, Alter 60,3+/-15,2a, 32 m/19w) mit Steatosis hepatis Grad II oder III ohne Hinweis auf Fettleberhepatitis oder Zirrhosezeichen erhielten eine ARFI Messung (Siemens Acuson S2000, C4) mit je 3 Messungen im rechten und linken Leberlappen. Als Vergleichgruppe 2 wurden ARFI Messungen bei 14 Patienten mit gesicherter Leberzirrhose (Alter 64,7+/-9,5a, 8 m/6w) durchgeführt. Ergebnisse: In Gruppe 1 ergab sich ein mittlerer ARFI Wert von 1,79+/-0,79 m/s im linken und 1,35+/-0,44 m/s im rechten Leberlappen, in Gruppe 2 von 2,94+/-0,73 m/s im linken und 2,78+/-0,66 m/s im rechten Leberlappen. Der mittlere Pfortaderfluss lag in Gruppe 1 mit 19,4+/-4,4 cm/s bei allen Patienten im Normbereich und in Gruppe 2 bei 19,0+/-7,2 cm/s (in zwei Fällen erniedrigt). Schlussfolgerungen: Die durchschnittlichen ARFI Messungen bei Patienten mit Fettleber lagen unter dem Mittelwert bei Patienten mit Leberzirrhose. Wie zu erwarten ergaben sich gering höhere Messwerte im linken als im rechten Leberlappen. Bisherige Daten zeigen einen cut-off Wert für Zirrhose bei Patienten mit Fettleber von 1,90 m/s im rechten Leberlappen. Dies trifft auf 12% der Patienten aus Gruppe 1 zu, so dass ARFI Messungen die Möglichkeit eröffnen können gezielt Risikopatienten zu selektionieren.