Ultraschall Med 2014; 35 - V11_7
DOI: 10.1055/s-0034-1389484

Vergleich der laryngealen Sonografie zur herkömmlichen laryngealen Endoskopie

M Körner 1, GF Volk 1, S Bohne 1, O Guntinas-Lichius 1
  • 1Universitätsklinikum Jena, Jena/DE

Problemstellung: Sonografie zur Kehlkopfdiagnostik findet bisher keine breite Anwendung. Die konventionelle Diagnostik mittels Endoskop kann z.B. durch den Würgereiz erschwert sein, so dass eine Ultraschalluntersuchung hier weiterhelfen könnte. Der Vergleich beider Methoden zur Beurteilung der Stimmlippenmorphologie und -beweglichkeit war Untersuchungsgegenstand. Patienten und Methode: 17 stimmgesunde Probanden wurde mit einem Ultraschallgerät (HD11 XE Ultraschallsystem, Philips) mit Linearschallköpfen (L15 – 7io, L12 – 3) in 2 transversalen Schnittebenen (frontal, lateral) auf Glottishöhe untersucht. Die Ultraschalluntersuchung erfolgt in Ruheatmung, während der Phonation bei etwa 220 Hz und 440 Hz, während forcierter Atmung und im Valsalvamanöver im M-Mode. Die endoskopische Untersuchung erfolgte mit einer starren oder flexiblen Optik inklusive Stroboskopie nach etablierten Standards. Ergebnisse: Vor- und Nachteile der Darstellbarkeit der Stimmlippen und der Beurteilbarkeit ihrer Beweglichkeit in der konventionellen optisch-endoskopischen Technik und der Sonografie werden präsentiert: Beide Techniken konnten nicht in allen Fällen alle Beurteilungskriterien voll erfüllen. So konnte bei 23,5% aller Probanden eine endoskopische Untersuchung nicht oder nur eingeschränkt durchgeführt werden. Von den 9 männlichen Probanden (median 29a) war die Darstellbarkeit bei ossifiziertem Larynx nicht (44%) oder nur eingeschränkt (33%) möglich. Bei den 8 weiblichen Probanden war die Darstellbarkeit bei einer (12,5%) eingeschränkt. Schlussfolgerungen: Die Qualität der Darstellung der Stimmlippen mittels Sonografie ist patientenabhängig. Ist die Glottisebene sonographisch einsichtig, ist eine Beurteilung von grober Stimmlippenbeweglichkeit, Stimmlippenlänge, Öffnungswinkel möglich und kann damit ergänzendes diagnostisches Kriterium zur klassischen Endoskopie sein.