Ultraschall Med 2014; 35 - V16_4
DOI: 10.1055/s-0034-1389494

Evaluation von Extravasculärem Lungenwasser in der Intensivmedizin: ein Vergleich zwischen der Transpulmonalen Thermodilution und Lungensonografie (ELWICARE)

A Seibel 1, P Zechner 2, R Breitkreutz 3
  • 1Diakonie Klinikum Jung-Stilling, Siegen/DE
  • 2Landeskrankenhaus Graz West, Graz/AT
  • 3Lufthansa German Airlines, Frankfurt am Main/DE

Problemstellung: Problemstellung: Die Entwicklung eines Lungenödems ist bei vielen intensivmedizinischen Krankheitsbildern eine Komplikation, die den Krankheitsverlauf negativ beeinflusst [1]. Sowohl beim kardialen als auch beim nicht-kardialen Lungenödem ist ein erhöhtes extravaskuläres Lungenwasser (EVLW) zu finden. Hier hat sich in den vergangenen Jahren die Messung nach dem Prinzip der transpulmonalen Thermodilution (TT) als klinisch anwendbares Monitoringverfahren etabliert. Eine relativ neue Methode ist dagegen die sonographische qualitative Einschätzung des pulmonalen Ödems mithilfe des sog. B-Linien-Artefaktes [2,3]. Da diese B-Linien an verdickten Interlobärsepten und pleuranahen flüssigkeitsgefüllten Alveolen entstehen, ist ihre Anzahl direkt von dem intrapulmonalen Flüssigkeitsgehalt bestimmt. Eine strukturierte Anwendung dieser Methode als Monitoringverfahren für Kritisch Kranke scheint daher vorstellbar.

Patienten und Methode: Patienten und Methode: Alle Patienten, die mittels TT überwacht werden, können in die Studie eingeschlossen werden. Die Ermittlung der B-Linien-Anzahl erfolgte durch Zählung an 26 definierten thorakalen Anlotungspunkten in Rückenlage in unmittelbarem zeitlichen Zusammenhang zur TT. Ergebnisse: Studienziel: In einer prospektiven Multicenterstudie (8 Zentren) wird an Intensivpatienten die Korrelation zwischen der lungensonographisch gemessenen Anzahl an B-Linien und dem mittels Thermodilution bestimmten EVLW untersucht. Darüberhinaus ist eine semiquantitative Schweregradeinteilung des Lungenödems anhand der B-Linienanzahl angestrebt, sowie in einem zweiten Schritt die Korrelation von nur noch 8 sonographischen Untersuchungspunkten mit dem EVLW zu Entwicklung eines praxisgerechten Untersuchungsgangs untersucht. Schlussfolgerungen: Schlussfolgerung: Eine semiquantitative Beurteilung eines Lungenödems anhand der B-Linien-Diagnostik könnte eine frühzeitige Therapie sowie eine zieloptimierte Flüssigkeitstherapie bei Notfall- und Intensivpatienten begünstigen. Literatur: 1. Sakka SG et al. Chest 2002;122:2080 – 86. 2. Baldi G et al. Intensive Care Med 2013;39:74 – 84. 3. Volpicelli G et al. Intensive Care Med 2012;38:577 – 91.