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DOI: 10.1055/s-0034-1389524
Was bringt der Ultraschall bei chronischen Sprunggelenk Verletzungen im Vergleich zur MRT?
Problemstellung: Obwohl die Magnetresonanztomografie (MRT) derzeit als bildgebender Goldstandard für die Beurteilung der chronischen Sprunggelenksverletzungen gilt, sind häufig Diskrepanzen zum arthroskopischen Befund vorliegend. Der hochauflösende Ultraschall (US) könnte durch eine detailliertere Darstellung der anatomischen Strukturen und die Beurteilung der Vaskularisation, sowie die Funktionsüberprüfungen des Bandapparates zusätzliche Informationen liefern. Patienten und Methode: Bei 45 Patienten mit chronischen Sprunggelenksinstabilitäten wurden prospektiv eine 3T MRT und eine US-Untersuchung (15 bzw. 18 MHz Schallköpfe) mit Funktionsüberprüfung durchgeführt. Die anatomischen Strukturen (medialer und lateraler Bandapparat, vordere Syndesmose, anteriorer und anterolateraler Recessus, Flexoren- und Peronaeussehnen, Knochenkonturen) wurden zwischen den beiden Modalitäten bezüglich der Pathologien verglichen. Ergebnisse: Die MRT und die US-Untersuchung stimmten für das Lig. talofibulare anterius (ATFL) und für das Lig. Calcaneofibulare (CF) in 86,6% überein. Im US wurden im Vergleich zur MRT mehr chronische Partialrupturen mit narbiger Veränderung des ATFL und CF entdeckt (ATFL: n = 4; CF: n = 3). Bei einem Patienten wurde in der Funktionsüberprüfung eine komplette Ruptur des ATFL gefunden, die in der MRT als Partialruptur interpretiert wurde. Die Übereinstimmung zwischen MRT und US betrug für die vordere distale Syndesmose 93,3% und für den medialen Bandapparat 86,6%. In 6 Patienten wurde durch die dynamische US-Untersuchung ein Impingement und/oder Instabilität gefunden. Schlussfolgerungen: Die hochauflösende dynamische Sonografie liefert zusätzliche klinisch relevante Informationen für die Beurteilung der Sprunggelenkspathologien und soll neben der MRT als ergänzende Untersuchungsmodalität in der Routine angewendet werden.