retten! 2014; 3(4): 248-256
DOI: 10.1055/s-0034-1393845
Fachwissen
Titelthema
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Extremitätentrauma versorgen – Auf die richtige Schiene kommt es an

Rico Kuhnke
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Stefan Braun
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
21. Oktober 2014 (online)

Ob Unterarmfraktur, Schulterluxation oder offene Sprunggelenkluxationsfraktur – Extremitätentraumata sind im Rettungsdienstalltag nicht selten. Doch wie erkennt und versorgt man welche Verletzung – und welche Schiene ist geeignet?

Kernaussagen

  • Die Entscheidung für oder gegen ein Schienungsmaterial hängt von Verfügbarkeit, Art der Verletzung, Gesamtsituation des Patienten und Anwendungssicherheit des Personals ab.

  • Einfache Kontusionen versorgt man nach dem PECH-Schema.

  • Bei Hinweisen auf ein Kompartmentsyndrom wird abweichend von der Versorgung nach dem PECH-Schema auf Kühlung, Kompression und Hochlagern der Extremität verzichtet.

  • Krepitation, Fehlstellung, abnormale Beweglichkeit und sichtbare Knochenfragmente sind sichere Frakturzeichen. Bei der groben Einteilung genügt die Unterscheidung in offene und geschlossene Frakturen.

  • Die DMS-Kontrolle geschieht immer vor und nach jeder Manipulation an der betroffenen Extremität. Zur besseren Beurteilung erfolgt die Kontrolle im Seitenvergleich zur unverletzten Extremität.

  • Um Folgeschäden oder Schmerzen zu vermeiden, muss man die betroffene Extremität ruhigstellen. Idealerweise geschieht dies mittels geeignetem Schienungsmaterial, das neben der Extremität auch die beiden benachbarten Gelenke ruhigstellt.

Ergänzendes Material