RSS-Feed abonnieren
DOI: 10.1055/s-0035-1549513
Diabetes & Schwangerschaft – Individualisierte Nutzung von diabetes-spezifischen mHealth-Apps
Fragestellung: Die Prävalenz von Typ 1-, Typ 2- sowie Gestations-Diabetikerinnen steigt zunehmend, weltweit. Gleichzeitig spielt die Optimierung des individuellen Diabetesregimes mithilfe von mHealth-Apps eine zunehmende Rolle. Doch welcher individuelle Unterstützungsbedarf lässt sich aus der Analyse von Android Apps ableiten?
Methodik: Es wurden insgesamt 50 Apps („Google Play“; Suchbegriff „Pregnancy“ sowie „Geburt“ analysiert (Stand Februar 2015). Jede App wurde zu 12 möglichen Funktionsklassen zugeordnet. Die Zahl der Installationen wurde mit dem geometrischen Mittel aus der angegebenen unteren und oberen Intervallgrenze bestimmt.
Ergebnisse: Die Hauptfunktion der Apps liegt in der Bereitstellung von Informationen zur Schwangerschaft (57% der Apps/80% der Installationen), diese werden häufig mit den Schwangerschaftswochen kombiniert (33%/47%). Umfassendere Apps ergänzen eine Tagebuch- (22%/42%) sowie soziale Funktionen (21%/70%). Bei einigen Apps finden sich darüber hinaus zusätzliche Funktionen, z.B. Hinweise zu Ernährung und Bewegung, Tracking des Gewichts, Schritt- und Wehen-Zähler (12 – 19%/11 – 28%). Auch umfangreiche Apps sind kostenlos verfügbar, nur 2 der untersuchten Apps sind kostenpflichtig. Keine der untersuchten Apps zur Schwangerschaft besaß spezielle Funktionen zur Gestationsdiabetes.
Die Zahl der Installationen beträgt ca. 25 Mio., sie ist im Vergleich zu Diabetes-Apps (2,7 Mio. bei vergleichbarer Analyse zu „Diabetes“) sehr hoch und ist möglicher Weise auf die unterschiedliche demographische Struktur zurückzuführen.
Schlussfolgerungen: Die Analyse zeigt, dass der Informationsbedarf der „User“ deutlich im Vordergrund steht. Eine stärkere Berücksichtigung der individualisierten Nutzung von diabetes-spezifischen mHealth-Apps wäre wünschenswert.