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DOI: 10.1055/s-0035-1549653
Individualisierte Nutzung von diabetes-spezifischen mHealth-Apps
Fragestellung: mHealth-Apps spielen in der Optimierung des individuellen Diabetesregimes eine zunehmende Rolle. Doch welche spezifischen Features, aus Sicht der mHealth-Nutzer, sind für eine individualisierte diabetes-spezifische mHealth-App-Anwendung essentiell?
Methodik: Es wurden 250 mHealth-Apps („Google Play“; Suchbegriff „Diabetes“ (engl., Stand Februar 2015) analysiert. Die Zahl der Installationen wurde mithilfe des geometrischen Mittels aus der angegebenen unteren und oberen Intervallgrenze bestimmt. Jede mHealth-App wurde auf 16 mögliche Funktionsklassen (Feature) untersucht.
Ergebnisse: Die häufigste Funktion der mHealth-Apps ist das Führen eines Diabetes-Tagebuchs mit 36% „Tracking“ und 20% „Reports“. 32% bieten darüber hinaus allgemeine diabetes-assoziierte Informationen, 13% ernährungsbezogene Literatur und 12% Rezeptvorschläge. Weitere Funktionen wie z.B. Kalkulatoren, soziale Funktionen, Risikoberechnungen oder Smart-Watch-Schnittstellen liegen jeweils unter 10%.
Betrachtet man die Zahl der Installationen, gewinnen die Funktionen „Tracking“ und „Reports“ mit 65% bzw. 45% aus Sicht der Nutzer die höchste Priorität.
Kostenpflichtige Apps haben derzeit einen Marktanteil von 20%. Auch die Aufteilung des Preises kostenpflichtiger mHealth-Apps in Bezug auf die Funktionen bestätigen dies: 64% der Kosten entfallen auf Apps mit „Tracking“, 48% mit „Reports“. Mit dem höheren Funktionsumfang dieser Apps steigt z.B. der Kostenanteil „Carb Calculator“ auf 33%. Signifikant weniger Geld wird für Diabetes- und Ernährungsassoziierte Informationen sowie Rezepte ausgegeben (je < 5%). Nur 12 mHealth-Apps besitzen einen ungefähren Umsatz > 1000 €.
Schlussfolgerungen: Derzeit besteht ein sehr umfangreiches sowie diverses Angebot an Diabetes-mHealth-Apps. Die Hauptfunktion der mHealth-Apps liegt in der Nutzung des Diabetes-Tagebuchs. Mit insgesamt ca. 3,5 Mio. Installationen ist das weniger als 1% gemessen an Top-Apps. Mit Blick auf die Diabetes-Prävalenz ist daher ein weiteres Wachstum zu erwarten.