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DOI: 10.1055/s-0035-1550495
Einfluss von genetischen Varianten in der VEGF-Signalkaskade auf die Rate der pathologischen Komplettremission bei Patientinnen nach neoadjuvanter Therapie mit Bevacizumab – Ergebnisse aus der randomisierten GeparQuinto-Studie
Einleitung/Zielsetzung:
Studien zur Bewertung von Bevacizumab (BEV) bei Patientinnen mit Mammakarzinom haben unterschiedliche Auswirkungen auf das progressionsfreie Überleben und das Gesamtüberleben gezeigt, was darauf hindeutet, dass ein Teil der Patienten von dieser Behandlung profitieren könnte. Leider existieren bisher keine Biomarker, um diese Patienten zu identifizieren. In der folgenden Studie untersuchten wir, ob Einzel-Nukleotid-Polymorphismen (SNPs) in Genen der VEGF-Signalkaskade mit der Rate an pathologischen Komplettremissionen (pCR) in der neoadjuvanten GeparQuinto Studie korrelieren.
Material & Methoden:
HER2-negative Patientinnen wurden in zwei Behandlungsgruppen randomisiert, entweder BEV in Kombination mit Standard-Chemotherapie oder nur Chemotherapie. Im Rahmen einer Biomarker-Studie wurden 125 SNPs aus der DNA von jeweils 729 und 724 Patientinnen aus beiden Behandlungsarmen genotypisiert. Um die Rate an pCRs vorherzusagen wurde mittels eines Logistischen Regressionsmodells die Interaktion zwischen den einzelnen SNPs und den beiden Behandlungsarmen untersucht.
Ergebnisse:
Fünf SNPs waren mit einem besseren Ansprechen auf BEV assoziiert (P < 0,05), wobei keiner von ihnen nach Korrektur für multiples Testen signifikant blieb. Die beiden SNPs mit der größten Assoziation, rs833058 und rs699947, befinden sich vor dem VEGFA-Promotor. Die Odds Ratios für die homozygoten häufigen, heterozygoten und homozygoten seltenen Genotypen in rs833058 waren 2,36(95% CI, 1,49 – 3,75), 1,20(95% CI, 0,88 – 1,64) und 0,61(95% CI, 0,34 – 1,12). Einige SNPs im VEGFA-Gen zeigten einen stärkeren Effekt in der Subgruppe der triple-negativen Patientinnen.
Zusammenfassung:
Mehrere SNPs in VEGFA können mit einer höheren pCR-Rate unter neoadjuvanter Therapie mit BEV assoziiert sein. Obwohl keiner der beobachteten Effekte nach Korrektur für multiples Testen signifikant blieb, stimmen unsere Beobachtungen mit früheren pharmakogenetischen Studien zur Wirksamkeit von BEV bei Brustkrebs überein. Weitere Untersuchungen sind erforderlich, um die Aussagekraft dieser prädiktiven Biomarker zu klären.