Intraoperative Bestrahlung als vorgezogener Boost nach neoadjuvanter Chemotherapy – DFS nach einem medianen Follow-up von 4 Jahren

Einleitung/Zielsetzung: Die zu erwartende lokale Rezidivrate nach BET und Ganzbrustbestrahlung ohne Boost liegt bei 7,6%, mit Boost auf das Tumorlager bei 4,3%. Durch einen vorgezogenen Boost als intraoperative Bestrahlung ließ sich die Lokalrezidivrate auf 1,75% senken. Wir haben dieses Konzept auf Patientinnen nach neoadjuvanter Chemotherapie übertragen und berichten über das DFS nach einem medianen Follow-up von 4 Jahren.

Material & Methoden: Zwischen April 2010 und November 2011 behandelten wir 61 Patientinnen nach neoadjuvanter Chemotherapie (+/- Trastuzumab) mit einem intraoperativen Boost von 20 Gy mit dem Intrabeam® gefolgt von einer Ganzbrustbestrahlung mit 50 Gy. Die Patientencharakteristika waren typisch für ein Hochrisikokollektiv: Alter 54,9 Jahre, 24 prämenopausal/37 postmenopausal, 31 G2/30 G3, 39 ER positiv/22 ER negativ, 29 PR positiv/32 PR negativ, 24 HER2 positiv/37 HER2 negativ, 36 T1/24 T2/1 T3, 28 nodalnegativ/33 nodalpositiv. 19 Patientinnen erreichten eine pCR. 17 Patientinnen benötigten mehr als eine Operation. Der Follow-up liegt für alle 61 Patientinnen vor, der mediane Follow-up beträgt 49,56 Monate.

Ergebnisse: Nach einem medianen Follow-up von 49,56 Monaten lag das DFS bei 86,89%, das DDFS bei 93,44%. Das DFS der Patientinnen, die eine pCR erreicht hatten, lag bei 94,74%. Für die Patientinnen mit Residualtumor lag das DFS bei 83,33%.

Zusammenfassung: Ein DFS von 86,89% in unserem Hochrisikokollektiv nach Neoadjuvanz ist im Vergleich mit der Literatur günstig und scheint eine verbesserte lokale Kontrolle durch die IORT anzuzeigen. Unsere Daten unterstützen die Planung prospektiver Studien in dieser Indikation.