Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2015; 12 - A84
DOI: 10.1055/s-0035-1550525

Subkutane nippelsparende Mastektomie zur Risikoreduktion – Implantatrekonstruktion mit Mastopexie als Vorbereitung für Doppel-DIEP-Versorgung

S Langer 1, E Enke 2, M Höckel 3, N Spindler 1, S Briest 4
  • 1Universitätsklinikum Leipzig, Klinik für Orthopädie, Unfallchirurgie und Plastische Chirurgie, Leipzig, Deutschland
  • 2Universitätsklinikum Leipzig, Klinik für Frauenheilkunde, Brustzentrum, Leipzig, Deutschland
  • 3Universitätsklinikum Leipzig, Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde, Leipzig, Deutschland
  • 4Universitätsklinikum Leipzig, Klinik für Frauenheilkunde, Leipzig, Deutschland

Einleitung:

Bei Patientinnen mit einer BRCA Mutation, die eine risikoreduzierende Mastektomie wünschen, erfolgt diese in unserem interdisziplinären Brustzentrum seit 2012 zunehmend nippelsparend. Die primäre Rekonstruktion wird durch den Einsatz von Implantaten sowie einer Hautmantelstraffung im Sinne einer Mastopexie durchgeführt. Hierdurch kann die gewünschte Risikoreduktion erreicht werden. Insbesondere bei ptotischen Brüsten erreicht man eine Straffung und kann auf die Vorstellungen der Patientinnen bzgl der Größe der Brust eingehen.

Material und Methoden

Ein Kollektiv von 17 Patientinnen wurde seit Mai 2012 bilateral nippelsparend mit dem Ziel einer Risikoreduktion mastektomiert. Die Implantatrekonstruktion wurde bewusst als temporäre Lösung durchgeführt, um die Patientinnen auf eine spätere elektive Versorgung mit Eigengewebe vorzubereiten. Eine Sofortrekonstruktion mittels primärer Doppel-DIEP-Lappen ist bei Vorliegen einer Ptosis >Grad III eher ungünstig. Daher wurde eine brustformende Mastopexie über Implantate vorgeschaltet. Nach 2 Jahren Erfahrung stellen sich vermehrt Patientinnen mit dem Wunsch der Eigengewebsrekonstruktion vor. In dieser Situation ist die Patientin bereits über das Verfahren einer bilateralen Unterbauchfettlappen-Rekonstruktion aufgeklärt. Durch das Nutzen der vorgeformten Implantatlager als Empfängerregion für den DIEP-Lappen verkürzt sich die OP-Zeit deutlich. In dieser Situation wird mit der Patientin dann auch die Entfernung des MAK zur Vervollständigung der zunächst nippelsparenden Mastektomie besprochen.

Zusammenfassung

Die risikoreduzierende nippelsparende Mastektomie und Sofortrekonstruktion mit Implantaten ist eine exzellente Vorbereitung für eine spätere, nachhaltige Versorgung mit bilateralem DIEP-Lappen. Die Implantatrekonstruktion dient als Vorbereitung zur Findung der Brustform sowie zur Bildung einer entsprechenden Tasche für die geplanten DIEP-Lappen. Auf die Brustgröße bzw. auf den Größenwunsch der Patientin kann explizit eingegangen werden. Die Gesamtoperationszeit der Doppel-DIEP-Rekonstruktion wird deutlich verkürzt. Die positive Patientinnenbefragung unterstützt diese Vorgehensweise.