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DOI: 10.1055/s-0035-1550583
Fallbericht: Langzeitüberleben eines Her2 positiven, metastasierten Mammakarzinoms durch eine Trastuzumab-haltige Kombinationsbehandlung nach dem Therapieprinzip „TBP“
Einleitung: Auch nach einer Tumorprogression unter Trastuzumab kann die antitumorale Wirkung des monoklonalen Antikörpers durch die Kombination mit einer neuen Chemotherapie wieder verstärkt werden (Prinzip des „treatment beyond progression“, TBP).
Material & Methoden: Wir berichten von einem ungewöhnlichen Fall einer jungen Frau nach Progression der ossären und pulmonalen Metastasen ihres Her2 positiven Mammakarzinoms unter alleiniger Trastuzumab-Behandlung. Im Rahmen der GBG-26-Studie wurde Trastuzumab fortgesetzt und durch das orale Cytostatikum Capecitabine ergänzt. Das Bisphosphonat Ibandronat unterstützt die Kombinationstherapie. Die Autoren informieren über die Ergebnisse bildgebender Verlaufsuntersuchungen und das Nebenwirkungsprofil.
Ergebnisse: Fast 9 Jahre (105 Monate) nach Beginn der Kombinationstherapie besteht eine stabile Partialremission der metastasierten Brustkrebserkrankung. Erst 96 Monate nach Therapiebeginn wurde Capecitabine abgesetzt, so dass die Patientin aktuell Trastuzumab und ein Bisphosphonat erhält. Bei günstigem Nebenwirkungsprofil und kardial stabiler Situation berichtet die Patientin über eine gute Lebensqualität.
Zusammenfassung: Der Fall ist ein besonders eindrückliches Beispiel für das Wirkprinzip des monoklonalen Antikörpers Trastuzumab beim Her2 positiven, metastasierten Mammakarzinom: Nach der Progression unter Trastuzumab konnte durch Fortsetzung von Herceptin und die Kombination mit Capecitabine und einem Bisphosphonat bei guter Lebensqualität eine besonders lange und weiterhin anhaltende Partialremission erreicht werden.