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DOI: 10.1055/s-0035-1550596
Hormonrezeptor-(HR)-Expression im Vergleich von Lokal- und Zentralpathologie sowie RT-PCR-basierte Analyse (Recurrence Score, RS, Oncotype DX): Ergebnisse aus der Plan B Studie
Hintergrund: Diskordanzen in Bezug auf die Expression von Hormonrezeptoren (Östrogenrezeptor (ER) und Progesteronrezeptor (PR)) zwischen Lokal- und Zentralpathologie werden beobachtet. Dies kann sowohl durch technische Faktoren oder echte Tumorheterogenität zurückzuführen. Unser Ziel war die Auswertung des HR Status im Vergleich von lokalem/zentralem ER/PR-Status und klinischen/pathologischen Parametern an Gewebeproben von Patientinnen der WSG-Plan-B-Studie.
Methoden: In der Plan-B-Studie wurden 3198 Patientinnen mit primärem Her2-negativem Mammakarzinom rekrutiert (a) zur Prognose-Optimierung mittels RS und (b) zum Vergleich einer adjuvanten anthrazyklin-freien (Doc-Cyclo) mit einer anthrazyklinhaltigen Chemotherapie (EC-Doc). Kürzlich zeigten wir für Patientinnen mit niedrigem/mittleren Rezidivrisiko (RS) ereignisfreie Überlebungsraten von 98%. Patientinnen wurden basierend auf der lokalen Immunhistochemie eingeschlossen, Ergebnisse wurden dann zentral validiert (ER, PR, Grading, Ki-67). Für diese Arbeit wurden diskordante Fälle identifiziert, validiert und korreliert mit klinischen/pathologischen Parametern.
Ergebnisse: RS sowie ER/PR Status in der Lokal- und Zentralpathologie war bei 2157 Patientinnen verfügbar, in 58 Fällen (mediales Alter 50,5 Jahre) zeigte sich eine Diskordanz im ER/PR-Status. Diskordanzen wurde häufiger beobachtet im Falle von mehr als 3 positiven Lymphknoten (15,5% vs. 5,4%, p = 0,001), lokalem G3 (53,4% vs. 21,8%, p < 0,001), zentralem G3 (50,0% vs. 31,4 p = 0,013), hohem Ki-67 (81,8% vs. 50,5%, p < 0,001) und RS > 11 (94,7% vs. 81,6%, p = 0,004). Diskordante Fälle waren weniger häufig positiv in der quantitativen ER- (52,6% vs. 98,9%, p < 0,001) und PR-Bestimmung (42,1% vs. 86,2%, p < 0,001) und hatten zentral weniger positive Zellen (%) für ER (7,5% vs. 91,8%, p < 0,001) und PR (21,0% vs. 62,7%, p < 0,001). Die Konkordanz zwischen quantitativen HR-Status (RS) und zentralem HR-Status war höher als zum lokalen HR-Status.
Zusammenfassung: Insgesamt wurde eine hervorragende Konkordanz (97,3%) zwischen lokalen/zentral ER/PR beobachtet. In Fällen mit diskordantem HR-Status zwischen Lokal-/Zentralpathologie handelt es sich um aggressivere Tumorbiologien mit niedrigeren quantitativen HR-Status im Vergleich zu konkordanten HR-positiven Fällen. Die klinischen Konsequenzen dieser Diskordanzen müssen im Weiteren bei verlängerter Nachbeobachtungszeit erhoben werden.