Gesundheitswesen 2016; 78(08/09): 505-509
DOI: 10.1055/s-0035-1555947
Originalarbeit
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

„Auswirkungen der Armut auf die Gesundheit von Senioren im Bezirk Altona“ Zentrale Ergebnisse des 2. Altonaer Gesundheitsberichts

“The Impact of Poverty on Elderly’s Health in the District of Altona” Key Findings of The Second Altona Health Report
B. Wollesen
1   Human Movement Science, University of Hamburg, Hamburg
,
L. Bischoff
1   Human Movement Science, University of Hamburg, Hamburg
,
G. Stehr
2   Bezirksamt Altona, Fachamt Gesundheit, Hamburg
,
J. Niessen
3   Gesundheitsamt Hamburg ALtona, Hamburg
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Publication Date:
03 September 2015 (online)

Zusammenfassung

Fragestellung: Die Studie analysiert, ob sich gesundheitsspezifische Merkmale vor dem Hintergrund der Einkommenssituation von Senioren unterscheiden.

Methodik: N=322 Senioren nahmen an der quantitativen Befragung (u. a. SF36, GDS; Barthelindex, IADL) teil. Die Auswertung erfolgte unter Einbezug der Wohnsituation (selbständig, ambulant, Pflegeheim, Stadteile).

Ergebnisse: Krankheitshäufungen zeigten sich vermehrt innerhalb der unteren Einkommensstufen (F(316)=2,971; p=0,008; eta²=0,053). Auch findet sich in diesen Einkommensstufen häufiger die Pflegestufe 2 (Chi²=25,36; p=0,009; C=0,283) einhergehend mit reduzierter Alltagsfunktionalität und niedrigerem körperlichen und psychischen Wohlbefinden. Geschlechterunterschiede konnten nicht festgestellt werden.

Schlussfolgerung: Senioren innerhalb der unteren Einkommensstufen und innerhalb stukturschwächeren Stadtteilen haben eine schlechtere gesundheitliche Ausgangslage. Es sind daher Veränderungen bisheriger Präventionsstrategien für Personen mit niedrigem Einkommen anzustreben, um die Selbständigkeit und Lebensqualität im höheren Alter zu erhalten.

Abstract

Objectives: The aim of this study was to analyze whether health-related characteristics of elderly differ considering their income situation.

Methods: N=322 elderly were included in a quantitative survey (e. g., SF36, GDS, Barthelindex, IADL). The evaluation was conducted in consideration of housing (independent, outpatient, nursing homes, district).

Results: There were significantly higher values of diseases in the lower income than in higher income groups (F(316)=2,971; p=0,008; eta²=0,053). Furthermore the lower income groups were more often classified into long-term care level 2 (Chi²=25,36; p=0,009; C=0,283) associated with reduced abilities of daily living and lower scores on physical and mental wellbeing. Gender differences could not be found.

Conclusions: Low-income elderly have a poorer health status than high-income elderly. Endeavors should be undertaken to improve prevention strategies to retain independence and quality of life of low-income elderly.

 
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