Ultraschall Med 2015; 36 - A123
DOI: 10.1055/s-0035-1558718

Kontrastmittel-verstärkte Sonografie (CEUS) bei computertomographisch gesicherter zentraler Lungenembolie: CEUS Muster der embolischen Pleuritis

S Bartelt 1, C Trenker 1, A Neese 1, C Görg 1
  • 1Klinik für Innere Medizin, Universitätsklinikum Gießen und Marburg GmbH. Standort Marburg

Ziel: Periphere Lungenläsionen bei Patienten mit gesicherter Lungenarterienembolie (LAE) werden gewöhnlich als Korrelat einer embolischen Pleuritis angesehen. Pathophysiologisch müsste diesen Läsionen eine gestörte pulmonalarterielle (PA) Gefäßversorgung zugrunde liegen. Ziel der vorliegenden Studie ist die Beschreibung des Kontrastmittel (KM)-Verhaltens von peripheren Lungenläsionen in der Kontrastmittel-verstärkten Sonografie (CEUS) bei computertomographisch (CT) oder szinigraphisch diagnostizierter zentraler LAE.

Patienten und Methoden: Bei 35 Patienten mit gesicherter LAE (CT (n = 30) bzw. Szintigrafie (n = 5)) und B-Bild sonographisch detektierten pleuralen Lungenläsionen wurde eine CEUS dieser Läsionen durchgeführt und folgende Daten retrospektiv erhoben: KM-Anreicherung der Läsion in der CEUS (fehlend/partiell fehlend/vorhanden). Ein partiell fehlendes CEUS Muster war durch ein inhomogenes Enhancement mit fehlenden Arealen einer KM-Anreicherung definiert. Eine vorhandene KM-Anreicherung wurde bei homogener frühzeitiger PA-Gefäßversorgung diagnostiziert.

Ergebnisse: In n = 14 Patienten (40%) zeigte sich eine fehlende KM Anreicherung. Weitere n = 14 Patienten (n = 40%) hatten eine partiell fehlende KM-Anreicherung. In n = 7 Patienten (20%) fand sich eine homogene KM- Anreicherung.

Schlussfolgerung: Periphere Lungenläsionen bei gesicherter LAE zeigten in 80% der Fälle in der CEUS eine gestörte PA-Gefäßversorgung mit fehlender oder partiell fehlender KM-Anreicherung. Die vorliegende Studie legt nahe, dass eine gestörte PA-Gefäßversorung peripherer Lungenläsionen bei LAE ein für die embolische Pleuritis hinweisendes CEUS-Muster darstellt. Möglicherweise sind Reparationsmechanismen mit konsekutiver Reperfusion für das bei embolischer Pleuritis pathophysiologisch unerwartete CEUS Muster der homogenen PA KM-Anreicherung verantwortlich.