Ultraschall Med 2015; 36 - A163
DOI: 10.1055/s-0035-1558729

Messung des Augmentation Index und der Pulswellengeschwindigkeit in der Arteria carotis communis in der Schwangerschaft mittel Wave Intensity Analyse

R Schmitz 1, K Oelmeier 1, C Opitz 1, A Schmedt 1, MK Falkenberg 1, W Klockenbusch 1, J Steinhard 2, U Möllmann 1
  • 1Universitätsklinikum Münster, Münster
  • 2Herz- und Diabeteszentrum NRW, Ruhr Universität Bochum, Bad Oeynhausen

Ziel: Die Wave Intensity (WI) Analyse ist eine neue nicht-invasive sonographische Methode zur Untersuchung des Zusammenhangs zwischen der Blutflusswelle und der Gefäßwandsteifigkeit. Ziel der Studie ist die Messung des Augmentation Index und der Pulswellengeschwindigkeit mittels WI Analyse in der Arteria carotis communis im Schwangerschaftsverlauf.

Methodik: Es wurden prospektiv bei 448 Schwangeren ohne gefäßrelevante Risikofaktoren WI Analysen durchgeführt. Hierzu erfolgte eine parallele EKG Ableitung und eine Messung der WI der Arteria carotis communis rechts mittels linearer Ultraschallsonde (ProSound Alpha 6, Hitachi Medical Systems Europe, Zug, Schweiz). Aus diesen Daten wurde im Zusammenhang mit dem Blutdruck der Augmentation Index und die Pulswellengeschwindigkeit berechnet.

Zur Analyse der Intra- und Interrater-Variabilität wurden bei 21 zufällig ausgewählten Frauen zweimal durch einen Untersucher und zusätzlich einmal durch einen weiteren Untersucher eine WI Analyse durchführt. Anschließend wurden die Intraclass Correlation Coefficients (ICCs) für die Messung des Augmentation Index und der Pulswellengeschwindigkeit berechnet.

Ergebnis: Die WI Analyse war zuverlässig und in jedem Fall durchführbar. Die Messung des Augmentation Index (ICC: 0,74, p < 0,002 und 0,91, p < 0,0001) und der Pulswellengeschwindigkeit (ICC: 0,71, p < 0,004 und 0,71, p < 0,005) zeigten eine niedrige Intra- und Interrater-Variabilität.

Der Augmentation Index (Median 6,75, interquartile range (IQR) 8,9) korrelierte nicht mit dem Schwangerschaftsverlauf (r = 0,08, p = 0,089). Die Pulswellengeschwindigkeit (Median 5,2, IQR 1,5) stieg im Schwangerschaftsverlauf leicht an (r = 0,127, p = 0,007).

Schlussfolgerung: Die WI Analyse ist einfach und zuverlässig in der klinischen Routine durchzuführen. Weitere Untersuchungen zur Evaluation des Stellenwerts der WI-Analyse im Screening und zur Verlaufskontrolle in der Schwangerschaft sollten folgen.