Ultraschall Med 2015; 36 - A183
DOI: 10.1055/s-0035-1558735

Ektopes Pankreas – Blickdiagnose in der Endosonografie?

U Gottschalk 1, C Jenssen 2
  • 1Klinik Innere Medizin 1 (Gastroenterologie, Diabetologie und Onkologie), Dietrich Bonhoeffer Klinikum, Neubrandenburg
  • 2Klinik für Innere Medizin, Krankenhaus Märkisch Oderland, Strausberg/Wriezen

Ektopes Pankreasgewebe stellt einen Zufallsbefund in der Oesophago-Gastro-Duodenoskopie bzw. in der Endosonografie dar. Nur selten handelt es sich um einen symptomatischen Befund mit entsprechenden interventionellen Konsequenzen, wobei dann eine histologische Bewertung möglich ist. In den überwiegenden Fällen erfolgt lediglich eine bildmorphologische Einschätzung. Dabei ist die Abgrenzung gegenüber einer Neoplasie häufig sehr schwierig und verlangt vom Untersucher eine exakte Bewertung des Strukturaufbaus. Im Deutschen Endosonografieregister konnten im Zeitraum von Januar 2009 bis August 2013 prospektiv 24.308 endosonografische Untersuchungen registriert werden, wovon 23.605 diagnostisch waren. 53 Fälle von ektopen Pankreasgewebes im Magen und 10 Fälle im Duodenum wurden angegeben. Die Echogenität wurde dabei sehr unterschiedlich bewertet, so dass die Frage besteht, welche Kriterien für eine Verdachtsdiagnose bei alleiniger sonographischer Betrachtung als hinweisend akzeptiert werden können. Die Befunde im Magen waren in 37,7% echoarm, in 52,8% echokomplex und in 9,4% echoreich. Im Duodenum waren 10% echoarm und 90% echokomplex. Feinnadelpunktionen erfolgten nur bei drei Patienten. Anhand einer Literaturrecherche wird der aktuelle Wissensstand dargelegt und Kriterien, wie Schichtenzuordnung und Binnenstruktur zusammengefasst, die eine Diagnose von ektopem Pankreasgewebe wahrscheinlich machen und die Abgrenzung gegenüber Neoplasien sicherer macht.