Ultraschall Med 2015; 36 - A256
DOI: 10.1055/s-0035-1558782

Interstitielle Laserablation bei bronchopulmonaler Sequestration mit fetalem Hydrothorax

P Klaritsch 1, M Häusler 1, B Csapo 1
  • 1Universitätsklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Medizinische Universität Graz, Österreich

Wir berichten von einer 26-jährigen Zweitgebärenden, die mit 30+0 Schwangerschaftswochen (SSW) wegen eines neu aufgetretenen fetalen Hydrothorax bei bisher unauffälliger Einlingsschwangerschaft zugewiesen wurde. Es zeigte sich ein massiver bilateraler Hydrothorax mit ausgeprägter Mediastinalshift und einer echogenen intrathorakalen Läsion kaudal der linken Lunge. Die Läsion wurde durch eine aberrante Arterie aus der thorakalen Aorta gespeist, wodurch sich die Verdachtsdiagnose einer bronchopulmonalen Sequestration ergab. Eine einmalige Throaxdrainage führte nur kurzfristig zur Entlastung, sodass über die Möglichkeiten einer thorako-amnialen Shunteinlage oder einer interstitiellen Laserablation des zuführenden Gefäßes diskutiert wurde. Die Patientin entschied sich letztlich für die Laserablation, die mit 33+1 SSW durchgeführt wurde. Die Intervention resultierte in der Verödung des zuführenden Gefäßes, jedoch auch in einem intrathorakalen Hämatom mit fetaler Anämie, die eine einmalige intrauterine Bluttransfusion notwendig machte. Im weiteren Verlauf kam es zum raschen Verschwinden des Hydrothorax und zur weitgehenden Resorption des Hämatoms binnen weniger Wochen. Die vaginale Entbindung erfolgte komplikationslos mit 37+5 SSW. Der Knabe wies postnatal keine nennenswerte respiratorische Einschränkung auf und zeigt im Alter von 6 Monaten eine unauffällige Entwicklung.