Ultraschall Med 2015; 36 - A382
DOI: 10.1055/s-0035-1558806

Einfluss renaler Denervation auf duplexsonographische Parameter der renalen Perfusion

A Reising 1, BWM Schmidt 1, K Wenzig 1, A Bertram 1
  • 1Klinik für Nieren- und Hochdruckerkrankungen, Medizinische Hochschule Hannover, Hannover

Hintergrund: Die renale Denervation ist ein kathetergestütztes Verfahren, bei dem die sympathischen Nervenfasern der Nierenarterien thermisch abladiert werden. Es kann bei therapieresistenter arterieller Hypertonie angewendet werden. In der SYMPLICITY-HTN-3-Studie konnte der primäre Endpunkt einer effektiven Blutdrucksenkung jedoch nicht erreicht werden. Bei Patienten, die sich in unserem Zentrum einer renalen Denervation unterzogen, wurden prae- und postinterventionelle Duplexsonografien der Nierenarterien durchgeführt. Die postinterventionellen Untersuchungen erfolgten nach Möglichkeit am Tag nach dem Eingriff. Des Weiteren wurden bei einigen Patienten jährliche Kontrollen durchgeführt um eine sich als Folge der Ablation entwickelnde Nierenarterienstenose auszuschließen.

Ergebnisse: Insgesamt liegen für 33 Patienten (21 männlich, 12 weiblich) sowohl Messpunkte vor als auch nach renaler Denervation vor. Bei keinem der Patienten kam es durch den Eingriff zur Ausbildung einer Nierenarterienstenose, die Nierenfunktion blieb stabil. Die Widerstandsindices (RI) prae- und postinterventionell zeigten im ungepaarten t-Test keinen Unterschied (RIprae 0,700 ± 0,014; RIpost 0,709 ± 0,013; p = 0,54). Im gepaarten t-Test betrug der intraindividuelle Unterschied im prae- vs. postinterventionellen RI 0,012 (n.s., p = 0,15). Insgesamt 6 männliche Patienten zeigten nach der Prozedur einen RI-Anstieg von ≥0,05, nur eine weibliche Patientin einen RI-Abfall von ≥0,05. Diese Patienten unterschieden sich hinsichtlich Therapieansprechen nicht von den restlichen 26 Patienten mit stabilem RI.

Schlussfolgerung: Eine Ablation sympathischer Nervenfasern in den Nierenarterien scheint keinen relevanten Einfluss auf duplexsonographisch erfassbare Parameter der renalen Perfusion zu haben.